Thomas Mann hielt es für das „beste Buch der letzten Jahre“ und der Filmproduzent Robert Siodmak plante eine Verfilmung. Unmittelbar nach ihrer letzten Begegnung in Paris starb Ödön von Horváth, der von einem herabstürzenden Ast auf den Champs Elysées erschlagen wurde.
„Jugend ohne Gott“ ist das Portrait eines Geschichtslehrers, der durch seine Kriegserfahrungen als Jugendlicher den Glauben an Gott verloren hat, und der nunmehr den Glauben an die Jugend verliert. Seine Schüler empfindet er als rückgratlose, im Strom der diktierten öffentlichen Meinung mitschwimmende Wesen. Ein Freund prophezeit, das „Zeitalter der Fische“ werde anbrechen, kalte Zeiten, in der die menschliche Seele so unbeweglich werden würde wie das Antlitz der Fische. So ist sie, die Jugend, das fühlt der Lehrer resignierend.
In einem Zeltlager geschieht ein Mord an einem seiner Schüler. Der Lehrer ahnt seine Mitschuld, doch er schweigt und wird so in einen Kriminalfall verwickelt, der sein eigenes Gewissen prägt. „Es gibt nichts Entsetzlicheres als eine schreibende Hur“, beschrieb Horváth die Idee seines Projekts in einer Skizze aus dem Nachlass. „Ich geh nicht mehr auf den Strich und will unter dem Titel ‚Komödie des Menschen’ fortan meine Stücke schreiben, eingedenk der Tatsache, daß im Ganzen genommen das menschliche Leben immer ein Trauerspiel, nur im einzelnen eine Komödie ist.“
Inszenierung Carl Philip von Maldeghem
Bühne und Kostüme Christian Floeren
Dramaturgie Bettina Oberender
Der Lehrer Christoph Wieschke
Der Bürgermeister | Der Staatsanwalt |
Ein Diener | Ein Kommissar Marco Dott
Der Pfarrer | Der Alte Gero Nievelstein
Der Feldwebel | Der Direktor | Julius Caesar
Gerhard Peilstein
Herr N | Die Bäuerin | Frau Z Britta Bayer
Die Alte | Der Richter | Frau T Ulrike Walther
Nelly Anna-Sophie Fritz
Der B Ralph Kinkel
Der L Frederik Götz
Der N Nikolaij Janocha
Der T Tim Oberließen
Der Z Sebastian Fischer
Annie Mirjana Milosavljevic
Helene Liza Tzschirner
Eva Anna Christina Einbock
Eine Kooperation mit der Abteilung Schauspiel und
Regie der Universität Mozarteum