Im Film sieht man ihn mit seinem Geliebten und im Streitgespräch mit seiner Mutter. Es ist erschreckend und faszinierend, wie das Private mit der Politik dabei verknüpft ist. Fassbinder war ent-setzt, wie schnell in Zeiten des Terrors demokratische Grundsätze aufgegeben werden. Und auch Falk Richter ist entsetzt über die heutigen Entwicklungen hierzulande und fragt sich, wie man als Künstler auf solche Entwicklungen reagieren kann. Er positioniert sich: »Ich bin Fassbinder. Ich bin ein Opfer des IS. Ich bin ein Flüchtling in Europa. Ich bin ein Redakteur von Charlie Hebdo. Ich bin Europa. Ich weiß nicht, wer ich bin. Angst, überall Angst, und in dieser Angst liegt eine große Gefahr.«
Falk Richters Texte sind dezidiert politisch. In SMALL TOWN BOY spricht er offen über schwules Leben und Homophobie. Sein Skandalstück FEAR, in dem er den Populismus von AfD und Pegida bloßstellt, brachte ihm ein Gerichtsverfahren ein. JE SUIS FASSBINDER wurde 2016 in Straßburg in der Regie des Autors uraufgeführt.
Inszenierung: Max Claessen
Bühne und Kostüme: Ilka Meier
Video: Andreas Klein
Dramaturgie: Michael Letmathe
Mitwirkende:
Garry Fischmann (Garry), Ilja Harjes (Ilja), Claudia Hübschmann (Claudia), Natalja Jo-selewitsch (Natalja), Jonas Riemer (Jonas)
Weitere Vorstellungen im September:
Freitag, 22. September, 19.30 Uhr, Kleines Haus
Freitag, 29. September, 19.30 Uhr, Kleines Haus