Christlich-jüdische Beziehungen aber werden mit dem Tod bestraft. Erst bei Rachels Hinrichtung erfährt Kardinal Brogni, dass die Angeklagte seine leibliche Tochter ist, die Eléazar einst aus Brognis brennendem Haus gerettet und an Kindes statt aufgezogen hat.
Das Wagnerjahr steuert an der Semperoper Dresden auf seinen Höhepunkt zu: Ehe im Juni ein neuer »Fliegender Holländer« in Dresden Premiere feiert, ist die Oper eines Komponisten zu erleben, dessen Schaffen von Richard Wagner sehr bewundert wurde und in engem künstlerisch-dramaturgischen Zusammenhang mit Wagners Werken steht. Fromental Halévys Grand opéra »La juive/Die Jüdin« feiert in der Inszenierung von Jossi Wieler und Sergio Morabito, die 2008 an der Staatsoper Stuttgart herauskam, am Sonntag, 12. Mai um 16 Uhr Premiere an der Semperoper.
Bei ihrer Uraufführung 1835 in Paris war die Oper ein Welterfolg, bis sie in der Zeit des Nationalsozialismus von den Spielplänen verschwand und anschließend tabuisiert wurde. Gerade die Klischees und verfestigten Denkmuster in christlich-jüdischen Konflikten sind es, die die Regisseure Jossi Wieler und Sergio Morabito bei ihrer Arbeit interessieren, denen sie sich stellen und die sie mit ihrem ästhetisch-theatralischen Spiel ad absurdum führen.
Tatiana Pechnikova singt Rachel, Gilles Ragon ist Eléazar, Liang Li singt Kardinal Brogni, Dmitry Trunov den Fürsten Léopold, Nadja Mchantaf dessen Frau Eudoxie, Matthias Henneberg gibt den Oberrichter Ruggiero und Allen Boxer den Soldaten Albert. Am Pult der Sächsischen Staatskapelle steht Tomáš Netopil.
Musikalische Leitung: Tomáš Netopil
Inszenierung/Dramaturgie: Sergio Morabito, Jossi Wieler
Bühnenbild: Bert Neumann
Kostüme: Nina von Mechow
Licht: Lothar Baumgarte
Choreografie: Demis Volpi
Chor: Pablo Assante
Besetzung am 12.05.2013
Eudoxie: Nadja Mchantaf
Rachel: Tatiana Pechnikova
Eléazar: Gilles Ragon
Kardinal de Brogni: Liang Li
Léopold: Dmitry Trunov
Ruggiero: Matthias Henneberg
Albert: Allen Boxer
Sächsische Staatskapelle Dresden
Sächsischer Staatsopernchor Dresden
Eine Produktion der Oper Stuttgart
Weitere Vorstellungen finden am 20. Mai, 2., 29. Juni, 2. Juli und in der Spielzeit 2013/14 am 15. und 29. September 2013 statt.