Als spielzeitübergreifendes Projekt gab das Vorarlberger Landestheater drei Theaterabende zu Hieronymus Boschs Triptychon DER GARTEN DER LÜSTE in Auftrag. Nach den Inszenierungen IMAGINÄRES PARADIES und PARADIES ODER NACH EDEN wird jetzt der dritte Bildteil DIE HÖLLE unter dem Titel INFERNO zur Premiere kommen.
Mit der Texterstellung beauftragt wurde der bekannte argentinische Autor der Gegenwart: Rafael Spregelburd, der sich bereits in früheren Arbeiten mit der Bilderwelt von Hieronymus Bosch auseinandergesetzt hat. Sein neuestes Stück, das jetzt in Bregenz uraufgeführt wird, handelt von den sieben Tugenden, die wie sich herausstellt, unmöglich alle zur gleichen Zeit zu befolgen sind – und wie der Titel in Anlehnung an Bosch vorgibt, einen nicht vor den Qualen der Hölle bewahren können.
Im Zentrum des Stücks steht Felipe, ein Reisejournalist, der überraschenden Besuch von zwei bibelfesten Damen erhält. Diese sind in heller Aufregung, weil der Vatikan versehentlich die Hölle abgeschafft hat. Die die Felipe nun auferlegten Exerzitien bringen eine verschlungene Geschichte ans Tageslicht. Sie handelt von den Opfern des schmutzigen Krieges, die von staatlichen Organisationen Lateinamerikas entführt, gefoltert und ermordet wurden – aber auch von Filmemachern und Ferienromanschreibern, Mathematikprofessoren und feministischen Kunstkritikerinnen. Das Stück ist eine Steilvorlage für vier Schauspieler, die auf der Suche nach den Tugenden, in rasantem Tempo in über ein Dutzend Rollen schlüpfen.
INFERNO
von Rafael Spregelburd
Auftragsarbeit zu Hieronymus Boschs Triptychon GARTEN DER LÜSTE, rechte Innentafel: DIE HÖLLE
Regie: Steffen Jäger
Bühne: Sabine Freude
Kostüm: Aleksandra Kica
Dramaturgie: Dorothée Bauerle-Willert
Regieassistenz: Lilli Löbl und Agnes Kitzler
Schauspieler: Luzian Hirzel
Schauspieler: David Kopp
Schauspielerin: Laura Mitzkus
Schauspielerin: Bo-Phyllis Strube
WEITERE AUFFÜHRUNGEN: Sa 04/03, Sa 25/03, Mi 12/04, Sa 13/05, Sa 17/06, 19.30 Uhr, Kleines Haus