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"imagetanz" - Festival für Neues aus Choreografie und Performance in Wien

Vom 07. bis 28. März 2020

brut präsentiert bei imagetanz zehn brandneue Positionen aus Choreografie und Performance, intime Einblicke in künstlerische Schaffensprozesse, anregende Diskussionen, Partys und Workshops – unter dem Motto we dance what you think bespielt das Festival unterschiedlichste Orte in Wien. Mit dabei: Malika Fankha, Lau Lukkarila, Dominik Grünbühel & Charlotta Ruth, Asher O’Gorman, hannsjana, Inge Gappmaier, Claudia Lomoschitz, Alex Franz Zehetbauer & Guests u.a.

 

Copyright: Azra Husanovic

Das  vom  Wiener  Koproduktionshaus  brut  veranstaltete  imagetanz-Festival zeigt wieder  ein  vielfältiges  Programm  mit  neuen  Positionen  aus  Choreografie  und  Performance.  Fünf  Uraufführungen  lokaler  Künstler*innen,  fünf  österreichische  Erstaufführungen,  Studio-Visits,  Diskussionen,  Partys  und  ein  offener  Workshop  sorgen  für  ein  abwechslungsreiches  Festivalprogramm. we dance what you think –unter diesem Motto bringen die imagetanz-Künstler*innen brennende Themen der Gegenwart auf die Bühne.

Sie stellen sich die Frage, wie durch biografisch-persönliche Zugangsweisen  größere  gesellschaftspolitische  Veränderungen  initiiert  werden  können.  In  ihren Projekten  suchen  sie  nach  alternativen  Strategien  der  Selbstermächtigung,  hinterfragen  das  Denken   in   Stereotypen   und   reflektieren   soziale   Konventionen   aus   queer-feministischen, aktivistischen Perspektiven. Die ästhetischen und inhaltlichen Ansätze sind vielfältig, die Arbeiten verbindet  der  Versuch,  gesellschaftliche  Spannungsfelder  der  Gegenwart  mit  den  Mitteln  aus  Choreografie und Performance auszuloten.

Programm-Highlights

Zur Eröffnung am 07. März im Ankersaal in der Favoritener Brotfabrik gibt es zwei internationale Gastspiele an einem Abend: Die norwegische Choreografin Ingrid Berger Myhre und der Musiker Lasse Passage erforschen in ihrem Duett Panflutes and Paperwork die Beziehungen zwischen Tanz und Musik. Was heißt das eigentlich: „zu Musik tanzen“? Und wie macht man tanzbare Musik?Auch Again the Sunset bewegt sich zwischen Konzert und Performance. Die isländische Tänzerin Inga  Huld  Hákonardóttir  und  der  französische  Soundkünstler  Yann  Leguaywerfen  einander  Bewegungen,  Gedanken  und  Töne  zu  und  entführen  das  Publikum  in  eine  Klangwelt  mit  skulpturalen  Ansätzen,  gebildet  aus  elementaren  Materialien  wie  Holz,  Wasser  und  Stein.Außerdem  präsentiert  vom  13.  bis  15.  März  im  Ankersaal  die  in  Wien  lebende  finnische  Choreograf*in  und  Performer*in Lau  Lukkarila  die  Uraufführung Nyxxx.  Inspiriert  ist  diese  Arbeit von  der  wilden  Nyx,  der  griechischen  Göttin  der  Nacht  – einer  Allegorie  der  Erotik.  Verstohlene  Tänze,  elektronische  Musik,  Licht  und  Videosequenzen  verdichten  sich  zu  einer  postromantischen  Dämmerung  mit  emotionalen  Choreografien  und  absurden  Live-Acts,  deren  Zusammenspiel eine erregend-gruselige Atmosphäre erzeugt.

Mit  dem  Zwischennutzungsareal Am  Kempelenpark  wird in  der  Quellenstraße  2c  ein  weiterer  Spielort in Favoriten zum Austragungsort von imagetanz 2020: Am 14. und 15. März geht es bei Living Documents I–V von Dominik Grünbühel und Charlotta Ruthum den widersprüchlichen und dennoch  weitverbreiteten  Wunsch,  Tanz  und  Performance  zu  dokumentieren.  In  einem  etwa  eineinhalbstündigen   Rundgang   kann   das   Publikum   fünf   unterschiedliche,   live   geloopte   choreografische   Installationen   besuchen   und   dabei   den   scheinbar   trockenen   Akt   der Dokumentation  als  einen  lebendigen,  kommunikativen  Prozess  erleben.  Begleitend  veranstaltet  das  Performance-Duo  in  Kooperation  mit  Tanz  die  Toleranz  einen  offenen  Workshop  am  13. März  unter  dem  Titel  Wie  viel  Tanz  steckt  in  uns?  und  lädt  am  15.  März  zu  dem  von  Prof.  Margarete  Jahrmann  in  englischer  Sprache  moderierten  spielerischen  Talk

How  to  Observe  and Document Live Art.  An der Homebase des studio brut in der Zieglergasse 25wird Malika Fankhavom 09. bis 11. Märzdie Figur  des  Cyborg  in  den  Mittelpunkt  stellen,  die  sich  menschenähnlicher  Erscheinung  und  roboterhaftem Verhalten dualen Kategorisierungen entzieht.Oxy Moron –   A Cyborg Utopia  spielt mit multiplen Auffassungen des Selbst, das sich nahtlos zwischen Fiktion und Realität, Magie und Wissenschaft, Gegenwart und Zukunft bewegt.Was ist Erinnerung und was Zukunftsvision? Und was bedeutet in unserer Zeit „normal“, wenn sich Identitäten, sozialer Status und Körperlichkeiten im steten Wandel befinden? Das Künstlerinnenkollektiv hannsjana seziert am 20. und 21. März in einem    performativen    Labor,    das    Comedy-,   Talk-    und   Game-Show    zugleich    ist,    die    Ausgrenzungsmechanismen   wissenschaftlicher   Disziplinen.  

Als   Wissenschaftsspektakel   im   Zeichen von Ermächtigung und Austausch bringt Die große M.I.N-T.-Show Schwellenängste zum Schmelzen und Expert*innenwissen zurück auf den Boden der Tatsachen. Eine hypnotische und spannungsgeladene Atmosphäre kreiert Inge Gappmaier vom 26. bis 28. März in ihrem Tanzstück protect.  there  is  no  wind  in  geometrical  worlds,  in  dem  sie  ein  Duett  mit  sich  selbst  inszeniert.  Untermalt von einer eindringlich-unheimlichen Soundkulisse reflektiert die Tänzerin Fragen nach dem isolierten und narzisstischen Selbst und seiner Spiegelung in den sozialen Medien.Performance an der Schnittstelle zur bildenden KunstAsher  O’Gormanvereintin  ihrer  Arbeit  Praktiken  der  Choreografie  und  der  bildenden  Kunst. 

Vom 19.  bis  22.  März  nutzt  die  in  Wien  lebende  und  arbeitende  irische  Künstlerin  in  ihrerUraufführung The  way  of  ink ••º• an  ihrem  Spielortin  der  Erbsenfabrik  Wien  verschiedene Materialien  wie  Chromatografiepapier,  Steckschaum  und  Schreibtinte,  setzt  damit  methodisch eine   Kette   von   Ereignissen   in   Gang   und   untersucht   die   körperlichen   Eigenschaften,   die   Materialität  unddie  schöpferische  Kraft  der  Dinge.  Die  bildende  Künstlerin  und  Performerin  Claudia  Lomoschitz  erforscht  in  ihren  Arbeiten  das  Verhältnis  von  Digitalität,  Objektophilie,  Sozialität und Körperwahrnehmung. Im Kosmos Theater nimmt sie vom 26. bis 28. März in Soft Skills  eine  auf  Willhaben  erstandene  Bettdecke  zum  Ausgangspunkt,  um  die  Echoräume  des  Internets choreografisch, textlich und musikalisch zu erforschen.

Burlesquer Festivalausklang

Mit einem sinnlichen und anregenden Abend voller Queerness, Körperermächtigung und positiver Widerständigkeit geht imagetanz 2020 am 28. Märzmit der UraufführungWE COME BEARING GIFTS  im  KunstBOGEN,  einer  Location  in  den  Wiener  Stadtbahnbögen,  zu  Ende.  Die Gastgeber*innen Alex Franz Zehetbauer und Lau Lukkarilabringen an diesem Abend gemeinsam mit  den  Performer*innen  Veza  Fernández,  Ina  Holub,  Robyn/Hugo  Le  Brigand,  Mzamo  Nondlwana, und mirabella paidamwoyo dziruni selbstbewusste queere Erotik und Self-Love unter die  Leute.  Die  Burlesque  wird  für  die  scharfzüngigen  Stripteaser*innen  zur  Verkörperung  eines  politischen  Akts  – freiherzig,  freimütig  und  letztlich  auch  frei  von  Verhüllungen.  Ab  22.30  Uhr  Abschlussparty Sweet  screams  are  made  of  thesemit  DJs  Bad&Boujee  /  DJ  BOO  (Bixxa  Boo  collective).

Festivalorte

Der  aktuellen  brut-Strategie  eines  durch  die  Stadt  ziehenden  Kulturbetriebs  folgend  findet  das  Festival auch in diesem Jahr all over Viennastatt. imagetanz startet im 10. Bezirk – im Ankersaal in der Brotfabrik sowie auf dem Zwischennutzungsareal am Kempelenpark –   und ist danach im studio  brut,  im  Kosmos  Theater,  in  der  Erbsenfabrik  Wien  und  im  KunstBOGEN  präsent.brut ExtrasIm  Rahmen  der  Reihe  Handle  with  care  gibt  es  im  HUGGY  BEARS  Art  Place  am  Favoritener  Kempelenpark einen   Querschnitt   durch   Wiens   junge   Performanceszene   zu   sehen:   Sieben   künstlerische    Teams    laden    zu    Studiobesuchen    ein    und    gewähren    Einblick    in    den    Entstehungsprozess ihrer neuen Projekte.  Am 8.  März:  Handle  with  care  feat.  HUGGY  BEARS:  Beiträge  von  Fabian  Faltin/Daphna  Horenczyk/Hyeji Nam & mirabella paidamwoyo dziruni/Rhizomatic Circus Collective. Der brut-Publikumsclub BEATE präsentiert am 13. und 14. März Tanja Erhart / Katharina Senk & Julia Müllner im Rahmen des Creative Europe Projekts Be SpectACTive! und am 25. März öffnet Claire Lefèvre  den  Probenprozess  ihres  neuen  Solos  Peachfuzz.  Publikumsgespräche,  Partys  und  ein  offener Workshop bieten zudem Raum für Begegnung und Austausch in lockerer Atmosphäre.

Alle Infos:
brut Koproduktionshaus Wien GmbH
Karlsplatz 5, 1010 Wien
brut-wien.at

 

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