In dem 1923 uraufgeführten Stück zeichnet der junge Brecht ein imaginiertes Chicago und kreiert ein Großstadt-Phantasma weit weg vom beschaulichen Augsburg. In dieser düsteren Stadt gibt es nur aggressive Verlierertypen und abhängige Weibsbilder, alle haben unterschiedliche Herkünfte – entwurzelt und vereinsamt. Doch Brechts Stereotype werfen Fragen auf: Wer erzählt hier was über wen? Und was gibt das Erzählte über die Erzählenden preis?
Regisseur Jan Friedrich und sein Team versuchen dem Mechanismus des Kampfes auf den Grund zu kommen. Schicht um Schicht zeigt sich dabei auch: Die Exotisierungen und Sexismen bleiben im Stück, selbst wenn wir sie streichen – sie fordern unsere Auseinandersetzung. Wie wollen wir diesem Text heute begegnen? Dafür hat Julienne De Muirier Texte verfasst.
Durch die filmischen Elemente der Inszenierung wird auch die digitale Version zu einem besonderen Erlebnis werden.
Regie: Jan Friedrich;
Zusatztexte: Julienne De Muirier;
Bühne: Robert Kraatz;
Kostüm: Vanessa Rust;
Live-Kamera: Nora Daniels, Musik und Ton: Felix Rösch;
Dramaturgie: Elena Liebenstein
mit Elisabeth Hoppe, Henry Morales, Daniel Rothaug, Julius Janosch Schulte, Genet Zegay, Klaus Zwick