Elektra und ihre Schwester Chrysothemis bleiben am Hof der Mutter gefangen und wachsen dort auf. Zwanzig Jahre später gleicht ihr Leben einem siechenden Sterben. Elektra, einzig beseelt vom Gedanken der Rache für den ermordeten Vater, wartet auf ihre Chance, die Mutter Klytämnestra und deren Liebhaber umzubringen und sich so von ihrem Schicksal zu befreien. Ihr Werkzeug für den Mord soll ihr verschollener Bruder Orest sein, an dessen Tod sie nicht glauben will.
Die Inszenierung von Thomas Bischoff konzentriert sich ganz auf den Kern des Konflikts, auf die Intrige innerhalb des innersten Kreises der Familie. Elektra, die mit ihrem Beharren auf Rache ihr Umfeld tyrannisiert. Klytämnestra, die dieser unliebsamen Tochter überdrüssig geworden ist. Chrysothemis, die endlich leben will. Und Orest, der mit den an ihn gestellten Ansprüchen eigentlich gar nicht umgehen kann. Ein Kammerspiel um Macht und Manipulation.