Die Zuschauer*innen betreten den deutschen Behördendschungel ausgestattet mit einem Sümmchen Geld und einem Pass, der bisweilen wenig Hilfe verspricht. So begegnet das Publikum auf seiner Reise durch Wartesäle und Amtsstuben, unverständlichen Merkblättern, anspruchsvollen Sprachkursen und unsichtbaren Barrieren ebenso wie den wahren Geschichten alltäglicher Migration, überlasteten Sachbearbeiter*innen und rassistischen Mustern.
Ins Spiel verwoben sind Erfahrungsberichte von Immigrant*innen vom Geflüchteten bis hin zur Facharbeiterin ebenso wie das Wissen aus einer intensive Recherche über bürokratische Abläufe, über das Ranking der weltweit „besten Reisepässe“ und die Gründe für den Beliebtheitsverlust Deutschlands unter Facharbeiter*innen, die sich diesen Behördenlauf lieber nicht antuen oder Deutschland schnell wieder verlassen.
Zugrundegelegt wird die Fiktion der Nichteinreise
Christiane Mudra ist Regisseurin, Autorin, Schauspielerin und Gründerin von investigative theater. In ihren Theaterproduktionen sucht sie nach Wegen, aktuelle gesellschaftliche wie politische Themen, in ihrer Komplexität sichtbar werden zu lassen. Sie vertieft sich dazu über mehrere Monate in ein Thema, wobei sie sich im Unterschied zum dokumentarischen Theater vor allem auf Originalquellen stützt. Sie inszeniert häufig im öffentlichen Raum und eröffnet dem Publikum eigene Interaktionsmöglichkeiten. die Inszenierung wählt sie unterschiedliche Formate, für die sie die inhaltliche Recherche vielstimmig verdichtet. Christiane Mudra wählt dazu Themen, die auf strukturelle Missstände hinweisen (so z.B. misogyne Gewalt, NSU Komplex, NS-Juristen und ihre Nachkriegskarrieren). Auf Einladung des Goethe-Instituts inszenierte sie in Brasilien ein Stück über die Militärdiktatur und war Artist in Residence bei der Biennale di Venezia. “The Holy Bitch Project” lief 2023 auf dem New York City Indie Film Festival.
Konzept, Recherche, Text und Regie Christiane Mudra
Mit: Meriam Abbas, Sebastian Gerasch, Gabriele Graf, Melda Hazırcı, Ariella Hirshfeld, Richard Manualpillai und Waki Meier. System-Architektur und Game Design: Markus Schubert, Raum und Requisite: Julia Kopa, Kostüm und Requisite: Sarah Silbermann Lichtdesign, technische Leitung: Peer Quednau Titelbild: Yavuz Narin, Grafik Programmheft: Jara López Ballonga Regieassistenz: Andre Alkapon Produktion: ehrliche arbeit - freies Kulturbüro
Weitere Vorstellungen 30. November bis 03. Dezember 2023, ab 19.30 Uhr
Ort Ort wird mit Ticketverkauf bekanntgegeben
Tickets übers Ballhaus Ost | www.ballhausost.de
Preise 15,- ermäßigt 10,- Euro zzgl. VVK-Gebühr
Weitere Informationen www.investigativetheater.com
Eine Produktion von Christiane Mudra/ investigative theater in Kooperation mit dem Ballhaus Ost, Die Berlin-Premiere wird gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds. Hotel Utopia München wurde gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München im Rahmen der Optionsförderung.
Weitere Vorstellungen 30. November bis 03. Dezember 2023, ab 19.30 Uhr
Ort Ort wird mit Ticketverkauf bekanntgegeben
Tickets übers Ballhaus Ost | www.ballhausost.de