Sein Liebesideal lernen wir nicht kennen, es ist jedoch Auslöser einer manifesten Psychose, die dazu führt, dass die drei Frauen in seinen Erzählungen reale Gestalt annehmen. An ihnen versucht er, seine kranke Seele abzuarbeiten. Zunächst an Olympia, einem vom Vater dressierten Automaten. Dann an Antonia, die in einem inzestuösen Vater-Tochter-Verhältnis gefangen ist, und zuletzt an der Kurtisane Giulietta. Doch alle seine Frauenprojektionen wird er vernichten, um sich von ihnen zu befreien.
Der geniale Tonmeister Jacques Offenbach folgt in dieser Oper dem Meister des Dämonischen E.T.A. Hoffmann und führt uns so in ein Reich raffinierter musikalischer Umbrüche und in ein Universum voller ergreifender musikalischer Dramatik. Für Regisseurin Gabriele Rech, dem Kasseler Publikum seit ihrer Inszenierung von DON CARLO bekannt, ist Offenbachs bösartiger Gesellschaftsentwurf Anlass, Hoffmanns Zerfall vor den Augen einer voyeuristischen Festgemeinde stattfinden zu lassen.
Text von Jules Barbier, nach dem Drama von Jules Barbier und Michel Carré
- in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln -
Musikalische Leitung: Patrik Ringborg, Inszenierung: Gabriele Rech, Bühne und Kostüme: Nicola Reichert, Choreinstudierung: Marco Zeiser Celesti, Dramaturgie: Ursula Benzing
Mit: Erin Caves / Kor-Jan Dusseljee (Hoffmann), Itziar Lesaka / Monika Walerowicz (Niklaus, Muse); Stefan Adam / Stephen Owen (Lindorf, Coppelius, Dapertutto, Mirakel), Antje Bitterlich / Ingrid Frøseth (Olympia), Marion Costa / Victoria Nava (Antonia), Nicole Chevalier (Giulietta) u.a.