Sondervoten gab es auch für die Opernsparte unter Leitung von Bernd Feuchtner und Cornelius Meister sowie für pvc, die Tanz-Kooperation Freiburg-Heidelberg.
Journalistin Elisabeth Maier beschreibt in ihrer Begründung beispielhaft einige der Ursachen des Heidelberger Erfolgs: die Vernetzung der Sparten, die Förderung junger Talente und den Mut zu Neuem. „Feuchtner und Meister setzen mit dem Konzertdramaturgen Olaf Schmitt einen ambitionierten Opernspielplan um. Dabei entdeckt die Heidelberger Oper zunehmend Kinder und Jugendliche als Publikum ... Als Weihnachtsmärchen war „Pinienkerne wachsen nicht in Tüten“ zu sehen; das Libretto hat Paula Fünfeck geschrieben, die eine der Siegerinnen beim Stückemarkt des Heidelberger Schauspiels war. Der junge Komponist Mark Moebius, der als Komponist für Heidelberg zudem besonders gefördert wird, hat eine Partitur geschrieben, die Kinder wie Erwachsene mit neuen musikalischen Formen konfrontiert. John Adams’ „Ein blühender Baum“ war in Heidelberg in szenischer deutscher Erstaufführung zu erleben. Feuchtner selbst hat das Libretto ins Deutsche übersetzt ...
So leistet die Heidelberger Bühne einen entscheidenden Beitrag zur Förderung junger Komponisten und zur Erweiterung des Repertoires ...“ Insgesamt wird die Ausrichtung des Theaters hin zu einer starken Dramaturgie und intensiven inhaltlichen Arbeit als ein Schlüssel zum Erfolg gesehen. Noch mehr Voten bekam aus dem gleichen Grund nur das Theater Freiburg, mit dem Heidelberg im Tanz kooperiert.
Peter Spuhler, Axel Preuß und sein Dramaturgenteam sind eigentlich das sechste Jahr dabei: denn bereits für ihre Arbeit in Tübingen erhielten sie jedes Jahr eine Auszeichnung in der genannten Rubrik.
In der gleichen Ausgabe von „Die Deutsche Bühne“ schreibt der Regisseur der vieldiskutierten Heidelberger „Bohème“-Inszenierung, Michael von zur Mühlen, übrigens auch über Tendenzen im zeitgenössischen Musiktheater.