Um die luxuriöse Villa zu finanzieren, die Tesman als ihr neues Heim für Hedda gekauft hat, musste er sich bereits bei seiner Tante Jule verschulden. Doch für die gut dotierte Professur, mit der Tesman ihr zukünftiges Leben finanzieren wollte, gibt es inzwischen einen Konkurrenten: Ejlert Løvborg, dem Hedda einst den Laufpass gegeben hat und der durch diese Zurückweisung auf die schiefe Bahn geraten war. Nun ist Løvborg plötzlich wieder in der Stadt und jeder spricht über das Aufsehen erregende Buch, das er gerade veröffentlicht hat. Løvborg plant sogar eine weitere bahnbrechende Abhandlung, genau auf dem Gebiet, auf dem auch Tesman forscht. Ein Leben in Sparsamkeit, an der Seite eines langweiligen Ehemanns, vielleicht noch von einer Schar Kinder umgeben - Hedda erträgt die Vorstellung, dass ihr Leben so weitergehen soll, nicht: lieber Løvborg und sich selbst zu Grunde richten, als diese beschaulich-grausame Normalität.
Die in Griechenland geborene Regisseurin Lena Kitsopoulou studierte an der Karolos Koun Schauspielschule. Danach arbeitete sie als Schauspielerin in Film- und Theaterproduktionen, 1994 wurde sie auf dem Internationalen Filmfestival Thessaloniki mit dem Darstellerpreis für ihre Rolle in No Sympathy for the Devil in der Regie von Dimitris Athanitis ausgezeichnet. 2006 veröffentlichte sie erstmals einen Band mit Kurzgeschichten, seitdem ist sie auch als Autorin tätig. 2013 erhielt sie den internationalen Autorenpreis des Heidelberger Stückemarktes für ihr Theaterstück Athanasios Diakos - The return. Ihre Inszenierung von Lorcas Bluthochzeit war 2014 einer der Höhepunkte des Epidaurus Festivals in Athen.
Hedda Gabler ist die erste Arbeit Lena Kitsopoulous außerhalb Griechenlands. Mit Ihrer Inszenierung nähert sie sich einer der faszinierendsten Frauengestalten der dramatischen Literatur an, die Henrik Ibsen am Ende des 19. Jahrhunderts in ihrem gesellschaftlichen Kontext portraitierte:
Regie Lena Kitsopoulou
Bühne und Kostüme Elli Papageorgakopoulou
Musik Nikos Kypourgos
Dramaturgie Simone Kranz
Mit Elisabeth Kopp, Laura Angelina Palacios, Lise Wolle / Thieß Brammer, Henry Meyer, Jürgen Sarkiss, Klaus Zwick
Weitere Termine und Informationen unter www.theater-oberhausen.de.