Sie würden so gerne fröhliche Kinder sein – das zeigt die anfängliche, ausgelassene Spielszene der beiden – aber das Gespenst der materiellen Not greift immer wieder nach ihrer Existenz.
Die Librettistin Adelheid Wette deutet Motive der Märchenvorlage um. In ihrem Text gibt es keine böse Stiefmutter, sondern eine normale Hausfrau, die aus Müdigkeit und Verzweiflung in ungerechten Zorn gerät, die Kinder bestrafen will, dabei den Topf mit der kostbaren Milch zerbricht, und die Geschwister deshalb in den Wald zum Beerensammeln schickt. Doch verirren sie sich und müssen das Hexenaben-teuer bestehen.
In der Oper werden die Kinder dabei von Schutzengeln begleitet. Aber trotz dieses Trostes bleibt es auch im Musiktheater ein Märchen, das „von zwei Geschwistern erzählt, die sich gegenseitig retten, weil sie sich zusammentun“ (Bruno Bettelheim). Der musikalische Reiz von Humperdincks HÄNSEL UND GRETEL liegt in der Ver-bindung von Wagner-Stil und volksliedhafter Simplizität. Nach der überaus erfolg-reichen Uraufführung 1893 in Weimar ging die Oper schon bald um die ganze Welt.
Libretto: Adelheid Wette nach dem gleichnamigen Volksmärchen
Musikalische Leitung: Stefan Veselka
Inszenierung: Andreas Beuermann
Bühnenbild & Kostüme: Christian Floeren
Dramaturgie: Jens Ponath
Mitwirkende:
Eva Buchmüller (Gretel), Judith Gennrich/ Lisa Wedekind (Hänsel), Suzanne McLeod (Gertrud), Gregor Dalal (Peter), Boris Leisenheimer (Knusperhexe), Kat-arzyna Grabosz (Sandmännchen, Taumännchen)
Kinderchor der Westfälischen Schule für Musik und Theaterkinderchor Paulinum (Leitung: Rita Stork-Herbst und Jörg von Wensierski)
Weitere Vorstellung im Oktober:
Freitag, 23. Oktober, 19.30 Uhr, Großes Haus