Ein heimtückischer Mord, geboren aus Verrat, Intrige und Eifersucht, ein Tod im Schoß der Natur, im Wald vor der Burg der Gibichungen, der Familie seiner Braut Gutrune. Wagner komponiert für Siegfried einen Trauermarsch, der den Weltenatem stocken macht, eine hochromantische Katastrophe des Entsetzens und der Trauer. In diesem Requiem der Leitmotive scheint ein letztes Mal die Liebe Siegfrieds und Brünnhildes auf, aber auch diese ins Übermenschliche geweitete Liebe kann nichts mehr zum Guten wenden. Denn die Welt war längst aus den Fugen, Alberichs Fluch ist wahr geworden, Erdas Warnung vor dem Ring hat sich erfüllt. Die »Ring«-Welt ist am Ende, der Konflikt des Göttervaters zwischen Utopie und Realität nicht mehr zu lösen.
Das Ende der »Götterdämmerung« gehört zu den grandiosesten Schöpfungen der Musik im 19. Jahrhundert: Brünnhilde ist schuldlos-schuldig am Tod Siegfrieds, sie lässt einen gewaltigen Scheiterhaufen am Ufer des Rheins aufrichten und stürzt sich in die lichterloh brennenden Flammen. Das Feuer greift auf Walhalla und die Götter über und verschlingt ihre Welt, aber Brünnhilde sorgt am Ende für Rettung: Sie wirft den Ring zurück in den Rhein, dessen Fluten den Weltenbrand löschen. Der schuldlose Urzustand ist wieder hergestellt, zuletzt erklingt in überirdischer Schönheit das Verklärungsmotiv und bekräftigt die Versöhnung.
Als junger Hofkapellmeister stand Wagner selbst furchtlos auf den Revolutionsbarrikaden im brennenden Dresden, die Handgranaten neben sich. Das Alte muss stürzen. Am Ende seines Lebens zeigt er Wotan als tragische, nicht überlebensfähige Figur. Aber die Utopie wird Bestand haben.
Der Ring des Nibelungen, Götterdämmerung
Richard Wagner (1813 – 1883)
Libretto: Vom Komponisten | Uraufführung: 1876 in Bayreuth
In deutscher Sprache mit Übertiteln.
Musikalische Leitung Alexander Joel
Inszenierung Uwe Eric Laufenberg
Bühne Gisbert Jäkel
Kostüme Antje Sternberg
Licht Andreas Frank
Video Falko Sternberg
Chor Albert Horne
Dramaturgie Regine Palmai
Siegfried Andreas Schager
Gunther Matias Tosi
Alberich Thomas de Vries
Hagen Shavleg Armasi
Brünnhilde Catherine Foster
Gutrune Sabina Cvilak
Waltraute / Erste Norn Bernadett Fodor
Zweite Norn Silvia Hauer
Dritte Norn Sabina Cvilak
Woglinde Katharina Konradi, Gloria Rehm
Wellgunde Marta Wryk
Flosshilde Silvia Hauer
Chor, Extrachor & Statisterie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, Hessisches Staatsorchester Wiesbaden
Mo, 01.05.2017
Internationale Maifestspiele 2017 | NeuinszenierungGROSSES HAUS17:00
So, 28.05.2017
Internationale Maifestspiele 2017 | NeuinszenierungGROSSES HAUS17:00
Mo, 05.06.2017
NeuinszenierungGROSSES HAUS17:00