Die 937 Jahre alte Stadt bietet der jungen und sich erst in den vergangenen 30 Jahren entwickelnden Kunst des Straßentheaters ein einmaliges Ambiente. Die Stadt, die Straßen, die Plätze und Parks – alles Kulisse!
Das ViaThea, seit 2007 vom Theater Görlitz veranstaltet, bietet die abwechslungsreichsten Vorstellungen. Komödianten, Akrobaten, Tänzer und Pantomimen haben den geschützten Raum des Theaters verlassen, somit kann das Publikum den unmittelbaren Kontakt mit den Künstlern erleben. Durch die künstlerisch innovativen Ausprägungen, bei den heiteren, besinnlichen, skurrilen, experimentellen Vorführungen aus allen Genres des Straßentheaters, bei Stelzentheater, Walk Acts, Cirque Nouveau, physical Theater, kleinen Produktionen und aufwendigen Großproduktionen bei Tag und in der Nacht wird das Publikum aus dem täglichen Leben in eine Welt der Fantasie entführt.
Als „Theater des kleinen Mannes“ entstanden Mitte des 19. Jahrhunderts erste Ensembles, die in den Zeiten der zunehmenden Industrialisierung Straßen, Plätze und Hallen dafür nutzten, abseits der etablierten Kultureinrichtungen ihr Publikum zu suchen und zu finden. Die Ursprünge des Straßentheaters dürften allerdings weitaus früher zu finden sein, im 16. Jahrhundert, mit dem Entstehen der „Commedia dell’arte“ in Italien, die sich schnell in ganz Europa verbreitete. Beide Darstellungsformen gingen jedoch im Laufe der Jahrhunderte fast völlig verloren. Erst in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts feierten sie eine erste Renaissance.
Heute hat sich das Straßentheater zu einer eigenständigen Kunstform entwickelt, die z. B. durch neue Raumkonzepte und stärkere Einbeziehung des Zuschauers auch die etablierten Bühnen teilweise stark beeinflusst. Von kurzen Spielszenen und Animationen über Figuren- und Objekttheater, Stelzentheater, Performance, zirzensischen Darbietungen bis hin zu spektakulären Großinszenierungen finden sich viele Ausdrucksformen des Theaters im öffentlichen Raum wieder.
www.viathea.de