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Gioachino Rossinis "Petite messe solennelle" - Nico and the Navigators im RADIALSYSTEM V Berlin

MI 16. November 20 Uhr Premiere. -----

Nach der erfolgreichen Uraufführung im Rahmen des Kunstfests Weimar präsentieren die diesjährigen George-Tabori-Preisträger Nico and the Navigators ihre neue Produktion im RADIALSYSTEM V:

Gemeinsam mit dem Dirigenten Nicholas Jenkins sowie zwölf Sängern, drei Pianisten und vier Performern widmen sie sich der "Petite messe solennelle" von Gioachino Rossini. Mit aktuellem Blick auf das Werk lassen sie die zwiespältige Welt Rossinis aufleben. Mit ihrer inszenierten Version von Rossinis Werk entführen die Ganzkörperpoeten in die Welt eines religiösen Zweiflers voller zarter Gefühle und ironisch funkelnden Humors. Ein Konzert der Körper, in dem das Allerheiligste auf das Allermenschlichste trifft.

 

Die letzte Komposition des italienischen Opernspezialisten erscheint wie ein Sinnbild für die

Zerrissenheit seiner Seele zwischen Glaube, Zweifel und Humor. Auf die Verschmelzung mit Gott folgt

immer wieder der Rückzug in die Einsamkeit oder ein vom Schalk getriebener Blick aus entgegengesetzter Perspektive.

 

Mit Gesang, Tanz und Schauspiel erforschen Nicola Hümpel und ihre 'Ganzkörperpoeten' dieses

"Oratorium semi seria" in Bildern und übersetzen es in ihre eigenwillige Sprache. Dabei skizzieren sie die Höhenflüge und Abgründe der letzten Lebensphase Rossinis und entführen uns in die Welt eines

'lebensbejahenden Zweiflers' - zwischen zarten Gefühlen, intellektueller Dekadenz und den Nachwehen

der Revolution. Zugleich beschäftigt sich die Inszenierung mit Glücks- und Heilversprechen im 21. Jahrhundert.

 

Im Zwiespalt zwischen effizienter Lebenszeitverwaltung und archaischen Sehnsüchten untersuchen Nico and the Navigators zeitgenössische Formen der Zuflucht in Glaube, Religion, Dogmen oder Rituale und stellen sich dabei die Frage nach Schicksalsgläubigkeit in der heutigen Zeit.

 

Nico and the Navigators wurden von Nicola Hümpel und Oliver Proske 1998 am Bauhaus Dessau

gegründet. Von Berlin aus haben sie sich seither mit ihrer bildstarken Handschrift in der europäischen

Theaterlandschaft durchgesetzt. Mit Tragikomik und Poesie legen sie ihre Finger in die Wunden der Zeit

und überraschen inzwischen auch die internationale Welt des Musiktheaters. Ende Mai 2011 wurde das

Ensemble für seine Arbeit als herausragendes Ensemble der freien Theaterszene mit dem George-

Tabori-Preis ausgezeichnet.

 

Konzept und Regie Nicola Hümpel

Musikalische Leitung Nicholas Jenkins

Bühnenbild Oliver Proske

Kostüm Frauke Ritter

Licht Andreas Fuchs

Klavier SooJin Anjou und David Zobel

Harmonium Jan Gerdes

 

Sopran Laura Mitchell (Solo), Julla von Landsberg und Elizabeth Weisberg

Mezzo Ulrike Mayer (Solo) und Annerose Hummel Countertenor Philipp Caspari

Tenor Milos Bulajic (Solo), Sean Clayton und Ted Schmitz

Bass Nikolay Borchev (Solo), Paul Putnins (Solo), Michael Adair und Ulf Bunde

Tänzer und Darsteller Yui Kawaguchi, Peter Fasching, Adrian Gillott und Patric Schott

 

Eine Produktion von "pèlerinages" Kunstfest Weimar und Nico and the Navigators. In Koproduktion mit dem Grand Théâtre Luxembourg, den Bregenzer Festspielen (Kunst aus der Zeit) den KunstFestSpielen Herrenhausen und dem Theater Erfurt. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds, die Schering Stiftung, die Augstein Stiftung und aus Mitteln des Landes Berlin. In Kooperation mit der Opéra-Comique Paris, der Opéra de Dijon und der Radial Stiftung.

 

FR 18. November 20 Uhr Künstlergespräch mit Nicola Hümpel und Oliver Proske 22.30 Uhr

SA 19. SO 20. November 20 Uhr

 

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