Genauso wie Mozart in seiner Hochzeit des Figaro nahm Rossini Beaumarchais’ skandalumwitterte Dieser wacht eifersüchtig über sein Mündel Rosina, die bald volljährig wird und damit ihre Erbschaft antreten kann – das will Bartolo verhindern, indem er selbst Rosina heiratet und sich so ihr Geld sichert. Doch Rosina und Almaviva haben sich verliebt und versuchen alles, um Bartolo zu entgehen. Zwar sind es Figuren der italienischen Commedia dell’arte, die in Rossinis Komödie lebendig werden, doch glaubt man sich ebenso in ein Märchen versetzt: mit Stereotypen der gefangenen Prinzessin, des gewitzten Narrs, des mutigen Prinzen. Und so erzählt der junge Regisseur Ronny Jakubaschk Rossinis Barbier von Sevilla auch in einer märchenhaften Bühnenrealität. Der junge Almaviva kommt in eine fremde Welt mit ganz eigenen Regeln und muss lernen sich dort zurechtzufinden. Nach und nach durchschaut er jedoch das System von Macht und Manipulation und gelangt zu seiner Rosina.
Rossini schuf mit seinem Barbier eine grandiose Hommage an das Stegreiftheater und an die Oper als Sängerfest und Koloraturfeuerwerk. Ronny Jakubaschk wird nach Schauspielinszenierungen unter anderem in Basel, Frankfurt, Jena, Aachen und am Berliner Maxim Gorki Theater erstmals für die große Opernbühne inszenieren.
Melodramma buffa in zwei Akten (1816)
Libretto von Cesare Sterbini nach Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais gleichnamiger Komödie (1775)
in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Jason Weaver;
Inszenierung: Ronny Jakubaschk;
Ausstattung: Matthias Koch;
Chor: Thomas Bönisch;
Dramaturgie: Lars Gebhardt
Mit: Mareke Freudenberg/Marcia Parks, Geneviève King/Inga-Britt Andersson; Peter-Felix Bauer, Paul Brady, Benjamin LeClair, Andreas Lütje, Michael Pegher/Ziad Nehme
Herrenchor des Oldenburgischen Staatstheaters; Oldenburgisches Staatsorchester
weitere Vorstellungen: Mi 6., Mi 13., Fr 22. März