Während die älteren Brüder die Hoffnung, den Vater zu beerben, vollends aufgeben und dem Ruf des Goldes nach Kalifornien folgen, entsteht zwischen dem jüngsten Sohn Eben, seinem Vater und seiner Stiefmutter eine verhängnisvolle Dreieckskonstellation – auch Abbie erhebt Ansprüche auf die Farm, die Eben mit allen Mitteln zu verteidigen bereit ist. Die sexuellen Energien, die sich zwischen den Gleichaltrigen Bahn brechen, machen den Sohn wiederum zum erbitterten Konkurrenten seines Vaters, der seine Macht bis über den Tod hinaus nicht abgeben will. Schließlich gehen Begehren und Gewalt eine explosive Symbiose ein.
Der Nobelpreisträger Eugene O’Neill untersucht in «Gier unter Ulmen», uraufgeführt 1924 in New York, wie unterdrückte Begierden und fehlende Empathie zu Verrohung und Einzelkämpfer*innentum führen. Der in Kasachstan geborene Regisseur Evgeny Titov stellt sich mit dieser Inszenierung erstmals dem Münchner Publikum vor.
aus dem Englischen von Alexander F. Hoffmann und Hannelene Limpach
Künstlerische Leitung
Inszenierung Evgeny Titov
Bühne Duri Bischoff
Kostüme Eva Dessecker
Musik Moritz Wallmüller
Licht Markus Schadel
Dramaturgie Stefanie Hackl