
Giacomo Puccini kannte die prekären Lebensumstände unbekannter Kunstschaffender durch seine Studienjahre in Mailand nur allzu gut. Als er die Romanvorlage von Henri Murger las, war er unter anderem deshalb von dem Stoff sofort angetan: »In dem Buch war alles, was ich suche und liebe: die Frische, die Jugend, die Leidenschaft, die Fröhlichkeit, die schweigend vergossenen Tränen, die Liebe mit ihren Freuden und Leiden.«
Auch wenn die Premiere 1896 ein Misserfolg war, setzte sich die Oper als Hymne an die Liebe durch und gilt heute als Puccinis Meisterwerk. Mit einer beeindruckenden musikalischen Farbpalette und einem präzisen Gespür für Timing erschuf er ein melodisches Porträt des Seelenlebens seiner Protagonist_innen und setzte damit der Künstler_innenbewegung seiner eigenen Jugend ein so tragisches wie schönes Denkmal. Mit Juana Inés Cano Restrepo und Christoph Gehre kehrt das Kreativteam an das tfn zurück, das bereits mit seiner carmen gezeigt hat, wie hochaktuell Opernstoffe sein können.
Text von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica
nach Henri Murgers Roman
scènes de la vie de bohème
in italienischer Sprache
mit deutschen Übertiteln
musikalische leitung
florian ziemen
inszenierung
juana inés cano restrepo
bühne
christoph gehre
kostüme
lena weikhard
chöre
achim falkenhausen
Mit Sonja Isabel Reuter (Mimì), Jessica Niles* (Musetta), Yohan Kim (Rodolfo), Mikael Horned* (Marcello), Eddie Mofokeng / Felix Mischitz (Schaunard), Uwe Tobias Hieronimi (Colline), Julian Rohde (Benoît / Parpignol / Zöllner), Jörn Schümann (Alcindoro / Sergeant), Opernchor des tfn, Kinder- und Jugendchor des tfn, Extrachor, tfn_philharmonie
*Gast, Gästin