Einar Schleefs Roman Gertrud ist ein eigenwilliger, sprunghafter, sich preisgebender Erzählsturm. Schleef schrieb den fiktionalen Monolog seiner Mutter Gertrud, einer Näherin, als ein schroffes und wütendes, sehnsüchtiges und gieriges sich Mitteilen einer „anständigen Frau“, aber auch als eine an ihren Toten vereinsamende Geschichte des 20. Jahrhunderts zwischen Kaiserreich und später DDR. Mit dem Hintergrund der Industrie- und Bergbaustadt Sangerhausen verweist Schleef zugleich auf die Zerrüttung der Verheißungen des industriellen Zeitalters und dessen proletarischer Milieus, verweist auf kleinbürgerlichen Überlebenszwang und das beständige Ausbleiben der Zukunft.
nach dem gleichnamigen Roman, in einer Bühnenfassung von Jakob Fedler
- Regie Jakob Fedler
- Ausstattung Dorien Thomsen
- Dramaturgie Ulrich Beck
Mit Antonia Bill, Wolfram Koch, Almut Zilcher
Koproduktion mit dem Schauspielhaus Bochum
- 21. Dezember 2017 20.00
- 4. Januar 2018 20.00 - 23. Januar 2018 20.00