Sie wird alt, blind, arm und einsam sein, täglich fortgejagt werden, nirgendwo ankommen. Doch nie verlässt sie der unbeirrte, starrsinnige Glaube an die Ordnung der Welt, nie gibt sie das eingebläute Mantra der eigenen Zurichtung auf: "Kämpfen, Cookie. Atmen. Lächeln." Sie gleicht einem Zombie, diese amerikanische Mutter Courage, hinter deren Gesicht sich die stoische Grimasse des Neoliberalismus verbirgt, der bei aller oberflächlichen Variation nur dasselbe öde Muster kennt: kaufen und verkaufen. Fressen oder gefressen werden.
Gepflastert mit biblischen Motiven, erweist sich Cookies Weg als groteske Via Dolorosa ohne Anfang und Ziel, eine kreisförmige Selbstoptimierungsreise durch die Verdammnis aus Vorgärten und Haustüren, denn "das Paradies ist verriegelt und der Cherub hinter uns; wir müssen die Reise um die Welt machen, und sehen, ob es vielleicht von hinten irgendwo wieder offen ist" (Heinrich von Kleist).
Noah Haidle wird von der Kritik als Verwandter Becketts und Tschechows gefeiert, Hollywood verfilmte ein Gangster-Drehbuch von ihm mit Al Pacino. Katrin Plötner war bis 2013 Regieassistentin am Residenztheater, machte mit formbewussten, verdichteten Inszenierungen u. a. in Frankfurt, Karlsruhe und Augsburg auf sich aufmerksam und kehrt mit "Für immer schön" nach München zurück.
Deutsch von Barbara Christ
Regie Katrin Plötner
Bühne Anneliese Neudecker
Kostüme Lili Wanner
Musik Markus Steinkellner
Licht Gerrit Jurda
Dramaturgie Angela Obst
mit
Juliane Köhler Cookie
Pauline Fusban Heather
Katharina Pichler Vera / Frau
Nils Strunk Dan / Mr. Ogilve / junger Mann
Mathilde Bundschuh Dawn / Mutter
Di 21. Nov 17, 20:00 Uhr
Di 28. Nov 17, 20:00 Uhr
Mi 06. Dez 17, 20:00 Uhr
Fr 08. Dez 17, 20:00 Uhr
So 17. Dez 17, 19:00 Uhr