Damit übernahm der junge Lehár sozusagen den Operettenthron von den Großen des Genres Franz von Suppé, Carl Zeller, Johann Strauß und Karl Millöcker, und das in einer Zeit, als es schien, dass Niedergang und Verfall der Operette nicht mehr aufzuhalten seien. Schon bald nach der Uraufführung 1905 wurde „The Merry Widow“ ein Welterfolg und ist es bis heute geblieben. Grund für diese Erfolgsgeschichte war neben der schmissigen und doch komplexen Musik auch das Libretto, das vom Publikum als äußerst mutig und modern empfunden wurde.
Für den renommierten französischen Regisseur Jérôme Savary, bis zum Ende der Spielzeit 2006/07 Direktor der berühmten Opéra Comique in Paris, weckt „Die Lustige Witwe“ Erinnerungen an die guten alten Zeiten Hollywoods: „Diese Musik ähnelt so sehr den Melodien der großen amerikanischen Liebesfilme, den Musiktheaterstücken des goldenen Zeitalters und der Seifenopern. Und genau das mag ich an der ‚Lustigen Witwe’ am meisten: ihre Musik, die schon allein nur so von Farben, Drehungen und Zärtlichkeit zu strotzen scheint.
Besonders jedoch haben es die Frauenrollen dem gebürtigen Argentinier angetan:
„Diese Operette ist ein feministisches Stück, in dem die Frauen immer überlegen sind und den Taktstock führen. Und genau das fasziniert mich.“
Jérôme Savary arbeitet für seine Inszenierung mit dem Bühnenbildner Ezio Toffolutti (bisher in Dresden „Hänsel und Gretel“) und dem Kostümbildner Michel Dussarrat zusammen. Für die Choreografie zeichnet Nadège Maruta verantwortlich. Die deutsche Übersetzung der Textversion von Jérôme Savary besorgte Simone Strickner, welche auch die Einstudierung der Inszenierung in Dresden übernommen hat.
Am Pult der Sächsischen Staatskapelle steht Manfred Honeck. Unter seiner musikalischen Leitung singen Gunther Emmerlich (Baron Mirko Zeta), Lydia Teuscher (Valencienne), Bo Skovhus (Graf Danilo Danilowitsch) und Petra-Maria Schnitzer (Hanna Glawari). In weiteren Partien sind Oliver Ringelhahn, Christoph Pohl, Gerald Hupach und der Schauspieler Ahmad Mesgarha zu erleben.
Die Einstudierung des Staatsopernchores hat Ulrich Paetzholdt übernommen.
Die Inszenierung entsteht in Zusammenarbeit mit der Compagnie Jérôme Savary.