Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
FESTIWALLA 2024 - “Keine Angst! Klassenk*mpf?!” - Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz BerlinFESTIWALLA 2024 - “Keine Angst! Klassenk*mpf?!” - Volksbühne am...FESTIWALLA 2024 - “Keine...

FESTIWALLA 2024 - “Keine Angst! Klassenk*mpf?!” - Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin

10.- 14. Juli 2024 -

Das CommUNITY-Kulturfestival bündelt über 25 Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene: Neben Theater, Tanz und Performances, auch Konzerte, Spoken Word, Ausstellungen und Partys. Organisiert vom alternativen CommUnity-Theater X in Berlin Moabit, das von Jugendlichen und Mitarbeiter:innen gemeinsam im Co-Management betrieben wird, findet FESTIWALLA nach Stationen u. a. im Haus der Kulturen der Welt und der ufaFabrik 2024 erstmals in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz statt.

 

Copyright: Volkssbühne Berlin

Im Fokus stehen marginalisierte Jugendperspektiven – mit lokalen Berliner Ensembles bis hin zu Kollektiven aus Palästina, Italien, Spanien, Chile, Bolivien und Nigeria. Unter dem Motto Keine Angst! Klassenk*mpf!? geht es um Arbeit und Streik, um Krieg und Rechtsruck, Migration und Flucht. Die jungen Künstler:innen fragen: Wer oder was ist Klasse? Was heißt Klassenkampf? Woher kommt Unterdrückung? Wie können wir uns wehren und uns ermächtigen? Und kann das Theater zu einem Ort von und für Arbeiter:innenkinder werden?

Programmüberblick
 
Für jedes Alter
Im Studio REALTALK des Theaters an der Parkaue entwickeln Menschen zwischen 15 und 27 Jahren ein eigenes, performatives Nachrichtenstudio. Sie sprechen über das, was dringlich ist: Über Stress in der Schule und den Rechtsruck innerhalb der Gesellschaft, steigende Preise, Chancenungleichheit und darüber, wie sie Mitbestimmung und Demokratie erleben und gestalten möchten. Gemeinsam fühlen sie unserer Zeit auf den Zahn, schauen kritisch auf Nachrichten und Medien und positionieren sich gegen Rechts. Mit den Mitteln des Theaters stellen sie sich vor, wie alles wäre, würden sie es nach ihren Ideen gestalten. Studio REALTALK macht Nachrichten, die zu gut sind, um jetzt schon wahr zu sein, fantasiert über zukünftige Wege aus aktuellen Krisen und zerstört die Bullshit-Talking Points rechter Erzählungen – diesmal live vom FESTIWALLA!
Studio REALTALK – Live @ FESTIWALLA
11. Juli, 17:00, Rosa-Luxemburg-Platz

Wie können wir auf der Straße kreativ und künstlerisch intervenieren? Das erforschen am Samstag, den 13. Juli vier parallel stattfindende Theaterworkshops der Communitykulturgruppen Tra i Binari (Italien), Teatro en Movimiento Callejerx (Chile/Katalonien), Structures for change (USA/Lettland) und K^B°B° Orchestra (Italien) auf dem Rosa-Luxemburg-Platz. Alle Gruppen haben Erfahrung damit, Performances mit politischem Inhalt auf die Straße zu bringen. Alle sind eingeladen, mitzumachen, egal ob viel oder gar keine Erfahrung vorhanden ist. Und wer will, macht mit bei der Aufführung am Sonntagnachmittag beim CommUnity Tag im Theater X.
Theater auf die Straße!
Straßentheater-Workshops für jedes Alter (Kinder unter 12 in Begleitung von Aufsichtsperson)
13. Juli, 11:00, Rosa-Luxemburg-Platz

Zum Abschluss von FESTIWALLA 2024 lädt Theater X am 14. Juli zum CommUnity Tag in Moabit! Ab 15 Uhr erwartet die Besucher:innen ein abwechslungsreiches Programm, das den Geist der letzten Tage weiterleben lässt: Die Straßentheater-Workshops präsentieren, was sie gemeinsam gelernt und entwickelt haben. Ganz nach dem Motto „when you eat together, you stick together“ wird ein Buffet eröffnet – denn was verbindet mehr als gemeinsames Essen? An den Ständen können die Linol- und Siebdrucke ergattert werden, die am Vortag unter den Mottos „Streik dem Krieg“ und „Welche Kunst ist Klasse?“ entstanden sind – ein Stück FESTIWALLA zum Mitnehmen! Der CommUnity Tag soll ein familiäres Abschlussfest sein, bei dem Verbindungen gefeiert werden, die diese Tage geschaffen haben. Egal ob als Teilnehmende oder als Gäste – alle sind herzlich dazu eingeladen, diesen besonderen Höhepunkt gemeinsam zu gestalten und voneinander Kraft zu tanken für das, was als Nächstes kommt.
COMMUNITY TAG – Festivalabschluss
Theater/Essen/Konzert
14. Juli, 15:00 – 19:00, Theater X (Wiclefstr. 32, 10551 Berlin-Moabit)

Ab 5
Das Theater Strahl präsentiert am Vormittag des 11. Juli auf der Großen Bühne Kontrolliert!, eine partizipative Stückentwicklung von Ensemble Angestrahlt mit Kostümen von Ensemble Angezogen. In der Relaxed Performance ab fünf Jahren übernehmen die Spieler:innen die Theaterinszenierung: Unterstützt von Theaterprofis entscheidet die Gruppe, was auf der Bühne passiert und wie die Kostüme aussehen. Das Ergebnis ist ein unkontrollierbarer Trip an die Grenzen des Chaos.
Kontrolliert!  
Ensemble Angestrahlt • Theater Strahl, Berlin
Theater • Relaxed Performance
11. Juli, 11:30, Große Bühne

Ab 6
„Der Rote Wedding“ ist Name einer Arbeiter:innen-Theatertruppe der 1920er Jahre und gleichzeitig Ausdruck der Arbeiter:innen- und Widerstandsgeschichte des Weddings. Der Rote Wedding – Immer noch ROT? Oder schon TOT? ist ein Kiezspaziergang der etwas anderen Art: Eine motivierte Stadtführerin leitet das ortsfremde Publikum durch die Straßen des Weddings. Doch nicht alle Charaktere der Vergangenheit sind mit ihrer Darstellung einverstanden und wollen das Publikum lieber auf die nächste Demonstration einstimmen. Im Ringen und Tauziehen zwischen den Zeiten und Meinungen kommen die eigentlichen Fragen ans Licht: Was haben die Geschehnisse vor 100 Jahren mit uns heute zu tun? Welche Kämpfe sind immer noch relevant? Stehen wir an einem ähnlichen Punkt: Inflation, Krieg, Krisen und Widerstand? Oder ist alles ganz anders?
Der Rote Wedding – Immer noch ROT? Oder schon TOT?
NachbarschaftsTHEATERgruppe Wedding, Berlin
Kiezführung, Anmeldung unter derrotewedding@web.de
12. Juli, 17:00

Ab 9
Am Vormittag des 12. Juli ist auf der Großen Bühne Las Victorias de El Alto des bolivianischen Kollektivs Movimiento artístico Tawayapu zu sehen: Erzählt wird die Geschichte von drei Frauen aus El Alto, die den gleichen Vornamen tragen – Victoria. Vereint im Kampf für ein würdiges und freies Leben ohne Gewalt, schließen sie sich zu einem großen Frauenmarsch zusammen, um die Gesellschaft herauszufordern. In jeder der drei Victorias erkennen die Zuschauer:innen ab neun Jahren gesellschaftliche Probleme, die oft ignoriert werden; und auch die Beharrlichkeit, den Kampf für eine gerechtere Welt für alle Frauen fortzusetzen. Für Schulklassen werden anschließend an die Performance Nachbereitungsworkshops angeboten: Cuerpos Revolucionarios – Revolutionäre Körper lädt in zwei parallelen Workshops ein, gemeinsam mit den Künstler:innen durch Theaterspielen und Theaterübungen über Kolonialismus zu reflektieren, und das Inti Phajsi, eine Bildungseinrichtung in El Alto, Bolivien, teilt seine Arbeitsweise „MemoriArte“ (ein Wortspiel aus „Erinnerung“ und „Kunst“), um mit theaterpädagogischen Mitteln, historische Geschichte(n) kennenzulernen und in Frage zu stellen. In diesem Workshop geht es um Kolonialismus und „die“ Arbeiter:innenklasse: Wie hängen sie zusammen? Sind die beide schon Geschichte aus vergangenen Jahrhunderten und gibt es sie noch heute?
Las Victorias de El Alto  
Movimiento artístico Tawayapu - Colectivera, Bolivien  
Performance mit anschließendem Workshop
spanisch • dt. ÜT
12. Juli, 11:00, Große Bühne

Unter dem Motto Nazis verjagen! Aber wie? findet am 12. Juli eine Block Party gegen den Rechtsruck statt: Auf der Bühne des Roten Salons sind Hip-Hop, Theaterszenen, Performances, Spoken Word, Gespräche und vieles mehr zu erleben. Selbst aktiv werden kann man beim Graffiti sprayen, Comics zeichnen und Videoclips drehen gegen Rechts. Mit dabei sind Moabeatz mit neuen Songs, WIB Lounge mit Spoken-Word-Texten, LAIV Jugendcafé, NAYA Mädchenladen, Street College Berlin mit Theaterszenen und viele mehr
Block Party: Jugend gegen Rechts – Migrant Lives Matter
Konzert/Workshops/Theater/Performance/Panel  
12. Juli, 16:00, Roter Salon

Ab 12
Auf der Großen Bühne ist am Eröffnungsabend eine Musical-Produktion zu sehen: In J. from the block blickt das Berliner Next Generation Ensemble in seiner Recherche rund um Arbeitskämpfe zurück: Vor 100 Jahren beschrieb Brecht, wer im Kapitalismus in den Schlachthof kommt. Aber wer kommt 2024 unter die Räder? Erzählt wird von den Streiks bei Lieferdiensten, von Arbeit, Solidarität und Widerstand. Und von der Frage: Was hat das mit uns zu tun?
J. from the block
NeXt Generation (X), Berlin  
Theater/Musical
10. Juli, 20:00, Große Bühne

Hoppla, wir sterben! heißt es frei nach Ernst Toller am Abend des 11. Juli auf der Großen Bühne: Das Berliner Ensemble S.K.E.T. (X) taucht ein in den Salat der vergangenen Jahrzehnte und steht einem Unternehmen mit Rat und Tat zur Seite: Rheinmetall, einem der größten Waffenexporteure der Welt. Kaum ein Krieg in der Welt wurde in den letzten hundert Jahren nicht mit Waffen von Rheinmetall ausgestattet und versorgt. Trotz Zeit, trotz Rat, Rheinmetall war immer am Start.
Hoppla wir sterben
S.K.E.T. (X), Berlin
Theater
11. Juli, 20:00, Große Bühne

Mit dem Forumtheaterstück Ich kann machen, was ich will! … hä, was laberst Du da? fragen junge Menschen aus dem Umfeld von RomaTrial und Kuringa: Woher kommt das Gefühl: Ich kann auf keinen Fall machen, was ich will? Ist das wirklich nur meine Familie oder hat das was mit Gesellschaft zu tun? Welche Sicherheit braucht und bietet mir meine Familie, und welche Angst machen uns Rassismus und Gewalt im Alltag? Was gibt mir Liebe und Vertrauen für mein eigenes Leben?
Ich kann machen, was ich will! … hä, was laberst Du da?
Kaštenca & Barenca • RomaTrial, Berlin
Forumtheater
12. Juli, 12:00, Grüner Salon

Wie war es möglich, dass fünf Menschen mit Behinderungen es schafften, während der Pandemie im palästinensischen Legislativrat eine Bewegung von dieser Größe „für ein menschenwürdiges Leben für Menschen mit Behinderungen“ zu organisieren und anzuführen? Die Aufführung 63 days of sit in dokumentiert theatralisch den Kampf der Aktivist:innen, die eine der wichtigsten Erfahrungen mit politischen Forderungen in Palästina gemacht haben, und reflektiert kritisch über die Erfahrung des Basta Theaters in der Bewegung und als Community Theater.
63 days of sit in  
Basta Theatre, Palästina
Monolog, arabisch • dt. ÜT  
12. Juli, 18:00, 3. Stock

Ab 14
Den Festival-Auftakt macht am 10. Juli die Outoor-Performance Der Turm stürzt ein! – das Anti-Big-Tech-Musical wurde 2023 aus Protest gegen den Einzug von Amazon an der Warschauer Brücke uraufgeführt – nun erfährt es seine Fortsetzung bei freiem Eintritt auf dem Rosa-Luxemburg-Platz.

Der Turm stürzt ein!
Das Turm-stürzt-ein-Kollektiv & Lauratibor Protestoper, Berlin
Theater/Performance/Konzert
10. Juli, 18:00, Rosa-Luxemburg-Platz

 Larissa Gulitz und Edith-Johanna Dengel bringen am 11. Juli im Rechten Seitenfoyer ihre gemeinsam entwickelte Performance Ein ganz besonderer Einzelfall zur Aufführung: Eine Groteske über Integration, Behördendeutsch und Clownerie.
Ein ganz besonderer Einzelfall  
Konzept und Performance: Larissa Gulitz & Edith-Johanna Dengel, Berlin
11. Juli, 19:00, Rechtes Seitenfoyer

 Im Monolog Mein bedrohliches Gedicht beschäftigt sich die palästinensische Lyrikerin Dareen Tatours mit der autobiographischen Aufarbeitung ihrer Verhaftung und Inhaftierung durch die israelischen Behörden: Im Herbst 2015 wird sie festgenommen, ohne zunächst den Grund dafür zu kennen. Richter:innen interpretieren ihre Kunst, fragen nach ihrer Eignung als Dichterin. Tatour wird zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt und verbringt drei Jahre unter Hausarrest, während sie wiederholt vor Gericht erscheinen muss. Der Fall erregte internationale Aufmerksamkeit, und die Organisation PEN setzte sich nachdrücklich für ihre Freilassung ein. Mein bedrohliches Gedicht wurde bereits in vielen internationalen Städten aufgeführt, darunter Nazareth, Yaffa, Östersund, Paris, Brüssel, Florenz, Washington DC und Oslo. Die Schauspielerin Lamis Ammar versucht in dieser Performance – ausgehend von ihrer eigenen Position –, sich dem Text und Tatours Erfahrung zu nähern und zeigt den Monolog am 11. Juli im Roten Salon zum ersten Mal in deutscher Fassung.
Mein bedrohliches Gedicht
Monolog  
Text: Dareen Tatour
Inszenierung und Performance: Lamis Ammar
11. Juli, 18:00, Roter Salon

Der Club Al Hakawati beschäftigt sich mit der „Politik der Angst“ –  der Angstmaschine, die Ungeheuer erschafft und uns in einem permanenten Ausnahme- und Krisenzustand leben lässt. Ihr Theaterstück Bleib ängstlich, bleib sicher fragt, wie diese Maschine aufgehalten werden kann: Wie kann Angst in kollektive Formen des Klassenkampfes verwandelt werden? Am 11. Juli finden zwei Vorstellungen auf der Großen Bühne statt: Eine um 18 Uhr, und eine um 11 Uhr, die im Paket mit einer darauffolgenden KonferAction für Schulklassen gebucht werden kann: Interaktive Workshops laden zum gemeinsamen Austausch und Reflektieren der unterschiedlichen Perspektiven auf das Stück ein. Die Workshopleitenden setzen die Gedanken gemeinsam mit den Teilnehmenden kreativ in einer kleinen Mini-Performance um und stellen die Ergebnisse anschließend auf der Bühne vor.
Bleib ängstlich, bleib sicher  
Club al Hakawati, Berlin  
Theater • deutsch/englisch  
11. Juli, 11:00 (mit anschließenden Workshops) und 18:00, 3. Stock

Die multimediale Performance The Migrant des nigerianischen Tanztheater-Kollektivs Illumanitetheatre Productions ist am Abend des 12. Juli auf der Großen Bühne zu sehen: Die Arbeit setzt sich kritisch mit Migration in der präkolonialen, kolonialen und postkolonialen Zeit auseinander und verbindet künstlerischen Ausdruck, akademische Forschung und Communityarbeit. Wer profitiert von Migration? Wer nicht? Wer sind politische Entscheidungsträger:innen und warum? Wie hängen die unterschiedlichen Erfahrungen von Migration mit Privilegien zusammen und wie verschränken sie sich mit Klasse, race und Geschlecht?
The Migrant • Illuminatetheatre Productions, Nigeria  
Tanztheater • Horuba/Hausa/Englisch • dt. ÜT
12. Juli, 20:00, Große Bühne

Wie spiegelt sich Klasse in Körpern wider? In ihrer Arbeit Like a river runs through us lenkt das HomePlus Ensemble – eine Gruppe pensionierter Krankenschwestern, die seit vier Jahrzehnten gemeinsam in Berlin tanzt – die Aufmerksamkeit auf das Leben koreanischer Einwanderinnen der ersten Generation, insbesondere derjenigen, die 1960 und 1970 als Krankenschwestern nach Westdeutschland kamen und unter Gastarbeiterinnenverträgen arbeiteten. Die Performance verwebt persönliche Geschichten und Historie, mündliche Überlieferung, Tänze und Lieder, der Tanz dient als eine Form der Solidarität und Widerstandsfähigkeit inmitten der Herausforderungen der unermüdlichen Pflegearbeit. Die vier Amateurtänzerinnen teilen autobiografische Geschichten von Assimilation, Marginalisierung und Isolation aufgrund von sprachlichen, kulturellen und klassenbezogenen Barrieren. In der intimen Eins-zu-Eins-Erfahrung sitzt das Publikum neben den Performerinnen und wird zu Zuhörenden und Zeug:innen – so werden die dominanten westlichen Narrative in der zeitgenössischen Kunst hinterfragt und der innewohnende Klassismus der Kunstszene entlarvt.
Like a river runs through us  
HomePlus and Jee-Ae Lim, Berlin
Performance
12. Juli, 18:30, Rechtes Seitenfoyer

Die letzte Performance des Festivals auf der Großen Bühne ist am 13. Juli my age 14/15: Jugendliche aus dem Jenin Refugee Camp in der Westbank erzählen Geschichten aus ihrem Leben und dem Aufwachsen in einem besetzten Gebiet. Was bedeutet es genau, unter einer Militärbesatzung aufzuwachsen? Wie beeinflusst das den Alltag, das Familienleben, Freundschaften und die Perspektive auf die Zukunft? Durch ihre Geschichten ermutigen sie andere junge Menschen, ebenfalls über ihre Gefühle zu sprechen und Erfahrungen zu teilen. my age 14/15 ist eine Produktion des Communitytheaters The Freedom Theatre Jenin, das 2024 für den Friedensnobelpreis nominiert ist und 1987 von der mit dem Alternativen Friedensnobelpreis ausgezeichneten jüdischen Aktivistin Arna Mer gegründet wurde.
my age 14/15
Freedom Theatre, Palästina  
arabisch • dt. ÜT
13. Juli, 20:00, Große Bühne

Ungefragt werden neun junge Afghan:innen aus ihren sorglosen Kinderspielen herausgerissen und müssen sich den Entscheidungen ihrer Eltern beugen. Von ihrem bisherigen Leben können sie auf dem Weg nach Europa nur mitnehmen, was in einen Rucksack passt. Doch selbst in finsteren Zeiten ist nicht alles dunkel und hoffnungslos. Mit Tanz, Poesie und Theater schildern die Darsteller:innen in Furcht und Hoffnung ihre zutiefst persönlichen Geschichten, die auch die unerzählten Erfahrungen vieler anderer widerspiegeln. Dabei gewinnen die Jugendlichen nicht nur die Kontrolle über ihre eigenen Narrative zurück, sondern verleihen auch jenen eine Stimme, die bisher ungehört geblieben sind.
Furcht und Hoffnung
AWA Theater, Berlin
Farsi • dt. ÜT  
13. Juli, 15:00, 3. Stock

Ab 18
Die Theater-Performance Made in Germany erzählt die bewegende Geschichte von Ali Fathi. Er ist Überlebender eines verheerenden Anschlags am Jahrestag der Kulturrevolution im Iran und findet Jahre später heraus, dass die Handgranate, die sein Leben veränderte, in Deutschland hergestellt wurde. Durch die Verbindung von persönlicher Tragödie und politischer Verantwortung thematisiert das Ensemble der Theatergruppe Drang die Auswirkungen deutscher Waffenexporte auf Menschen weltweit. Im anschließenden Gespräch mit Ali Fathi wird das Publikum aktiv eingebunden, um gemeinsam Lösungsansätze zu diskutieren.
Made in Germany
Theatergruppe Drang, Berlin/ Hamburg  
Farsi, deutsch • dt./engl. ÜT  
13. Juli, 15:00, Roter Salon

Welche Kunst ist Klasse? - Von der Kultur im Klassenkampf  
Panel & Diskussion
13, Juli, 14:30, Rosa-Luxemburg-Platz

Streik dem Krieg!
Panel/Versammlung/Diskussion
diverse Sprachen mit deutscher Übersetzung
13. Juli, 17:00, Parkettcafé

Ausstellung
Vom 10. bis 13. Juli macht eine interaktive Installation des Club al Hakawati in allen Foyers der Volksbühne historische und aktuelle Klassenkämpfe erlebbar: Vom Arbeitskampf der Gastarbeiter:innen im Deutschland der 1970er Jahre über die Kämpfe der palästinensischen Arbeiter:innen während der britischen Mandatszeit; von der Bewegung Lesbians and Gays Support the Miners während der britischen Bergarbeiterstreiks bis zu den gegenwärtigen Kämpfen für das Streikrecht der Arbeiter:innen der GIG-Economy von Gorillas bis Wolt und viele mehr.  

Partys
Am ersten Festivalabend erwecken eine Pop-up-Performance und die FESTIWALLA-Eröffnungsparty die Geschichte von Körpern im Protest im Grünen Salon zum Leben: Die Kämpfe der jüdischen sowie der schwarzen Arbeiter:innenklasse waren immer schon von Musik und Tanz geprägt, als Form des widerständigen Zusammenkommens. Von der schwarz-jüdischen Jazz-Ära, die die Swing-Jugendlichen im Widerstand gegen die Nazis inspirierte, bis zu den heutigen Underground Tänzen, die aus dem Kampf ums Überleben geboren wurden.

Unter dem Titel „Everynight Life“ – inspiriert von der Bezeichnung der Tanzwissenschaftler:innen Celeste Delgado und des verstorbenen kritischen Theoretikers José Esteban Muñoz – verwandelt sich der Grüne Salon in eine Tanzfläche, auf der wir durch die Jahrzehnte kämpferischer und revolutionärer Bewegungen tanzen. Die Beats erinnern uns an die Welt, die möglich ist, wenn wir (uns) zusammen bewegen.
CommUnity Tanz-Abend Structures for Change, USA/Latvia
Workshop/Performance/Party
10. Juli, 21:30, Grüner Salon

Das Wochenende wird mit einem FESTIWALLA-Highlight eingeleitet: Beats von der Straße, Freestyles für Freiheit, revolutionäre Stimmen aus der Diaspora und den Berliner Straßen erklingen bei dem Hiphop und Rap-Konzert Can't Shut Us All. Die Acts werden in Arabisch, Farsi, Englisch, Deutsch und Französisch sein – feat. Moabeatz, Ely, Lilché, Yasin 105, YungGhani, AlChaoss, Nia216, Subbar, Enana und viele mehr.
Can't Shut Us All
Hiphop & Rap Konzert
12. Juli, 21:00, Grüner Salon

Am 13. Juli sind Teilnehmer:innen und Zuschauer:innen eingeladen, unter dem Motto Ohne Tanzen keine Revolution eine große FESTIWALLA-Abschiedsparty im Grünen Salon zu feiern – Infos und Line Up folgen!
Ohne Tanzen keine Revolution
Konzert & Abschlussparty  
13. Juli, 21:00, Grüner Salon

FESTIWALLA von Theater X ist eine Plattform für junge, marginalisierte Kulturschaffende, ein Kulturereignis zwischen internationalem jungem Kunstfestival, Blockparty, trans-lokalem Fachforum und kulturell-politischer Jam-Session. FESTIWALLA hat den Anspruch, die Türen des sogenannten Hochkulturbetriebes zu öffnen und bietet jungen Künstler:innen eine Bühne für kulturelle und politische Selbstrepräsentation.

FESTIWALLA
10.-14. Juli, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und andere Orte in Berlin
Kartenpreise: 8, ermäßigt 6 Euro
Alle Infos und Karten unter: www.volksbuehne.berlin

 

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 88 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

ROTE ROSEN SOLL ES REGNEN -- Schlagerrevue mit Martin Mutschler und Keith Bernard Stonum im Foyer des Schauspiels Nord STUTTGART

Unter dem vielsagenden Motto "Gnadenlos Atemlos" gestalteten die beiden Alleinunterhalter Martin Mutschler und Keith Bernard Stonum diese besondere Schlagerrevue für alle von 7 bis 107 Jahren. Dabei…

Von: ALEXANDER WALTHER

GROSSE INNERE GESCHLOSSENHEIT -- Bruckner - die Sinfonien in einer Gesamtaufnahme mit Markus Poschner bei Naxos erschienen

Für den Dirigenten Markus Poschner ist Bruckner eine Art Absprungpunkt in eine andere Welt. Das sei schon von Kindheit an so gewesen. Und man merkt es dieser eindrucksvollen Gesamtaufnahme auch an,…

Von: ALEXANDER WALTHER

WIEDER BEGLÜCKENDE KLANGFÜLLE -- Preisträgerkonzert des Internationalen Hugo-Wolf-Wettbewerbs für Liedkunst im Konzertsaal der Musikhochschule STUTTGART

Großartige Gesangstalente stellten sich wieder beim Preisträgerkonzert des 14. Internationalen Wettewerbs für Liedkunst in der Stuttgarter Musikhochschule vor.  

Von: ALEXANDER WALTHER

Im Rhythmus des Herzschlags -- "HEART MOMENT – An Interlude for Düsseldorf" von Alexandra Waierstall im Tanzhaus NRW

Laut ertönen regelmäßige Herzschläge. Eine dunkle leere Bühne, nur ein paar Neonstäbe hängen im rechten Winkel herab, ein Lichtkegel auf die linke Bühnenwand gesetzt, ebenfalls links am Bühnenrand…

Von: Dagmar Kurtz

VIELE EXZENTRISCHE GÄSTE -- Premiere "Pension Schöller" als Produktion der Schauspielschule der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst im Wilhelma-Theater/STUTTGART

Die turbulente Komödie "Pension Schöller" von Wilhelm Jacoby und Carl Laufs genießt seit ihrer Uraufführung im Jahre 1890 in Berlin Kultstatus. Die Handlung ist rasch erzählt: Alfred möchte sich gerne…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑