Beim Festival „Dichter am Theater“, erleben junge Dichter mit, wie ihre Stücke am Theater realisiert werden. Auf Einladung des Landestheaters wurden von Studierenden des Studiengangs Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin (Leitung John von Düffel) Stücke zum Spielzeitthema „Das Schweigen brechen“ entwickelt, von denen nun zwei Einakter als Doppelabend in den Kammerspielen zur Uraufführung kommen. Gemeinsam mit Regie und Dramaturgie erarbeiten die Nachwuchsautoren die szenische Umsetzung am Theater.
Elsa-Sophie-Jach zeichnet mit „Bildstörung.“ das schonungslose Portrait einer orientierungslosen Gruppe von Jugendlichen, Regie führt Astrid Großgasteiger.
In „Agnes“ thematisiert Jakob Nolte die Beziehung eines Ehepaares nach dem Tod der Tochter, Claus
Tröger inszeniert die Geschichte.
Vor der Premiere findet eine Podiumsdiskussion mit den beiden Autoren und John von Düffel zur
zeitgenössischen Dramatik statt, die u. a. der Frage nachgeht, warum so wenige junge Autoren
auf deutschsprachigen Bühnen gespielt werden.
Der Doppelabend bildet den Auftakt zum Festival, das als weitere Uraufführung die Auftragsoper „18 Tage…..“ von Hossam Mahmoud beinhaltet. Der in Kairo geborene Komponist schrieb für das Landestheater die Musik und auch das Libretto über die Revolution in Ägypten 2011. Mahmoud lebt seit 1990 in Österreich, als Komponist und Instrumentalist verbindet er die orientalische Klangwelt mit der europäischen Musiktradition. Ein Gespräch vor der Premiere bringt die Personen, auf deren persönlichen Erlebnissen die Oper beruht, mit dem Komponisten zusammen aufs Podium. Sie alle haben die Revolution hautnah miterlebt, jeder einzelne vertritt einen unterschiedlichen Standpunkt und steht damit für die verschiedenen Gruppierungen und Haltungen in Ägypten damals und heute.
Mit der dritten Premiere, David Mamets „Oleanna“, begegnet das Landestheater auf künstlerische Weise einer in den Medien wochenlang präsenten Affäre um den mittlerweile entlassenen kaufmännischen Direktor. In dem Zwei-Personen-Stück „Oleanna“ porträtiert Mahmet den Machtkampf zwischen einem Universitätsprofessor und einer seiner Studentinnen, die ihn der sexuellen Belästigung bezichtigt. Hat der Professor bewusst oder unbewusst seine Machtposition ausgenutzt und eine Grenze überschritten? Marco Dott wird Mamets messerscharfe Analyse, die exemplarisch beschreibt und moralisch ist, ohne besserwisserisch zu sein, in Szene setzen.
Termine:
Doppelabend DICHTER AM THEATER
BILDSTÖRUNG. / Elsa-Sophie-Jach
I: Astrid Großgasteiger, mit Sophie Melbinger, Christiani Wetter; Sebastian Fischer, Tim
Oberließen
AGNES / Jakob Nolte
I: Claus Tröger, mit Tina Eberhardt, Shantia Ullmann, Georg Clementi
Premiere Freitag, 15.03., 19.30 Uhr
17 Uhr Podiumsdiskussion „Zur Jungen Dramatik“ mit John von Düffel, Elsa-Sophie Jach und
Jakob Nolte
Ort: Kammerspiele
Weitere Termine: 22.03., 23.03, 03.04., 05.04., 10.04., 13.04.
18 TAGE….. /Hossam Mahmoud
I: Agnessa Nefjodov, Musikalische Leitung: Peter Ewaldt, mit Tamara Gura, Karolina Plicková,
Franz Supper, Hubert Wild
Premiere Samstag, 16.03., 19.00 Uhr
Ort: Bühne 24 im Marionettentheater
Weitere Termine: 19.3., 04.04., 06.04.
17 Uhr Podiumsdiskussion „Eine Revolution mit fünf Punkten“ mit Engy Amir, Hossam
Mahmoud, Amira Khalil, Ashraf Nassr, Hassan Teleb, Moderation: Friederike Bernau
Ort: Kammerspiele
OLEANNA / David Mamet
I: Marco Dott, mit Elisabeth Halikiopoulos und Gero Nievelstein
Premiere: Sonntag, 17.03., 19 Uhr
Ort: Kammerspiele
Weitere Termine: 19.03., 26.03., 28.03., 07.04., 08.04. 2013
Karten und Informationen: +43 (0)662 / 87 15 12 -222; www.salzburger-landestheater.at