Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Ewald Palmetshofers „Wohnen. Unter Glas“ im Schauspiel KölnEwald Palmetshofers „Wohnen. Unter Glas“ im Schauspiel KölnEwald Palmetshofers...

Ewald Palmetshofers „Wohnen. Unter Glas“ im Schauspiel Köln

Premiere am 11. Februar 2012 um 20.00 Uhr in der Schlosserei. -----

Jeani, Babsi und Max haben während des Studiums zusammen in einer Wohngemeinschaft gelebt. Jetzt, fünf Jahre später, sind sie in einem Hotel verabredet.

Über ihrem Treffen stehen die Erinnerung an gemeinsame Ideale, an amouröse Annäherungsversuche, Intimität und die Sehnsucht nach einer alle „Abschnitte“ des Lebens überdauernden Verbundenheit. Eine Nacht lang umschwirren sie sich, treffen irgendwann aufeinander, weil ihre Einsamkeit sie nicht schlafen lässt. „Hast mal dazugehört. Zum Mittelstand. Zum emotionalen Mittelstand. Hast sagen können: geht. Geht schon“. Dies trifft im Kern eine ganze Generation, die immer noch auf irgendetwas Epochales wartet und doch freiwillig in der Bedeutungslosigkeit verharrt.

 

Und so werden Beziehungsgeflechte ausgelotet, Bilanzen gezogen und neue Perspektiven eingenommen. Das gestaltet sich schwierig: jeder reflektiert, denkt und redet für sich – und doch irgendwie gemeinsam. Ihre Selbstgespräche werden zu Selbstbehauptung und Selbstdarstellung.

 

Ewald Palmetshofers Sprache lebt vom Unausgesprochenen, vom diffizilen Subtext hinter den Zeilen. Sein „wohnen. unter glas“, 2008 uraufgeführt, porträtiert die Generation der heute Anfang Dreißigjährigen, die vor lauter Möglichkeiten ihre Identitäts- und Lebensentwürfe ständig neu justieren müssen.

 

Die junge Regisseurin Julia Kohlhaas spürt in der Kunstsprache des österreichischen Dramatikers auch unsere Posts und Blogs in sozialen Netzwerken im Internet auf: flüchtige, spontane Beiträge – archivierte Dokumente und Darstellungen unseres Lebens: Ich poste, also bin ich? Nach dem Monologabend „Ein Kind unserer Zeit“ von Horváth in der Spielzeit 2010/2011 ist „wohnen. unter glas“ ihre zweite Regiearbeit am Schauspiel Köln.

 

Es spielen: Nikolaus Benda (Max), Marina Frenk (Babsi) und Lena Schwarz (Jeani)

 

Regie: Julia Kohlhaas,

Bühne: Thomas Dreißigacker,

Kostüme: Geraldine Arnold,

Musik und Video: Jörg Follert,

Dramaturgie: Lucie Ortmann,

Licht: Christian Huber

 

Weitere Vorstellungen am 13., 25. und 27. Februar

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 10 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

VERWIRRUNG BIS ZUM SCHLUSS -- "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano im Theater Atelier Stuttgart

Eine geschickt verwobene und raffinierte Handlung präsentiert Vladislav Grakovski in seiner Inszenierung des Kriminalstücks "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano. Spannung, Humor und…

Von: ALEXANDER WALTHER

BERÜHRENDE MOMENTE -- "Spatz und Engel" mit dem Tournee-Theater Thespiskarren (Produktion Fritz Remond Theater im Zoo, Frankfurt) im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

Edith Piaf und Marlene Dietrich stehen hier im Schauspiel mit Musik von Daniel Große Boymann und Thomas Kahry als zwei Göttinnen des Chansons im Mittelpunkt des Geschehens. Und es ist gar nicht so…

EIN ÜBERZEUGTER HUMANIST -- 5. Sinfoniekonzert des Staatsorchesters Stuttgart in der Liederhalle Stuttgart

Das Stück "Felder...im Vorübergehen" für Streichorchester aus den Jahren 1993/94 von Bernhard Lang ist nicht so spektakulär wie seine Oper "Dora", besitzt aber durchaus charakteristische…

Von: ALEXANDER WALTHER

EIN BEWEGENDER FEUERREITER -- Liedmatinee - Verleihung der Hugo-Wolf-Medaille in der Staatsoper Stuttgart

Die New York Times bezeichnete das Liedduo Christian Gerhaher (Bariton) und Gerold Huber (Klavier) als "größte Liedpartnerschaft der Welt". Dies betonte Kammersängerin Christiane Iven in ihrer…

Von: ALEXANDER WALTHER

NEUE SPHÄREN IM LICHTKEGEL -- Sao Paulo Companhia de Danca im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Mit der Deutschen Erstaufführung von "The Eight" gedenkt der Choreograph Stephen Shropshire des 200. Geburtstags von Anton Bruckner. In den Kostümen von Fabio Namatame erklingt das Finale von…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑