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"Eugen Onegin" von Pjotr Iljitsch Tschaikowskij im Staatstheater Braunschweig

Premiere 4.12.09, 19:30 Uhr, Großes Haus, Am Theater / Steinweg

 

Alexander Puschkins gleichnamiger Versroman diente Tschaikowskij als Vorlage für seine Opernkomposition und das Libretto: Die junge Tatjana liebt den älteren lebenserfahrenen Zyniker Onegin, der ein Landgut geerbt hat und sich als Stadtmensch dorthin zurückzieht.

Onegin kann Tatjanas Gefühle nicht erwidern. Ein normales Leben scheint für den Heimatlosen ohnehin unmöglich. Nicht nur Tatjana wird ein Opfer seiner Unfähigkeit zu lieben. Auch seinen Freund Lenskij, der mit Tatjanas Schwester Olga verlobt ist, zieht Onegin ins Verderben. Jahre später treffen sich Onegin und Tatjana wieder. Sie ist inzwischen mit dem Fürsten Gremin verheiratet. Zu spät wird ihm bewusst, was er verloren hat. Verzweifelt erkennt er am Ende sein versäumtes Leben, sein unwiederbringliches Glück.

 

Tschaikowskijs 1879 im Moskauer Maly-Theater uraufgeführtes Werk »Eugen Onegin« avancierte schnell zur weltweit beliebtesten russischen Oper des 19. Jahrhunderts. Dem Komponisten gelang ein perfektes Gemälde seiner Zeit. Ein Bekenntnis zur unvergleichlichen Melancholie seines Heimatlandes und dessen Geschichten. Die Darstellung großer Gesellschaftstableaus und individueller Schicksale finden ihre perfekte Umsetzung in Puschkins Poesie und Tschaikowskijs musikalischer Sprache.

 

George Stevens und Henryk Böhm singen alternierend die Titelpartie. Liana Aleksanyan ist als Tatjana zu hören. Arthur Shen wird als Lenskij sein Debüt geben. In den weiteren Partien wirken mit: Julia Rutigliano / Sarah Ferede (Larina), Sarah Ferede / Julia Rutigliano (Olga), Evelyn Krahe (Filipjewna), Selçuk Hakan Tiraşoğlu (Fürst Gremin), Tadeusz Nowakowski (ein Hauptmann), Leszek Wos (Saretzkij), Kenneth Bannon (Triquet).

 

Die musikalische Leitung liegt in den Händen von GMD Alexander Joel.

 

Der rumänische Regisseur Silviu Purcarete inszeniert »Eugen Onegin« und arbeitet damit erstmals am Staatstheater Braunschweig. Für seine Inszenierungen erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Golden Globe Peter Brook Prize. 2004 erregte der Künstler, der in Frankreich lebt, international große Aufmerksamkeit mit seiner erfolgreichen Regie der Oper »Satyagraha« von Philip Glass im Rahmen der Biennale Bonn :New York. Weitere wichtige Stationen seiner Laufbahn waren die Festivals von Edinburgh und Avignon, das Wiener Burgtheater sowie die Royal Shakespeare Company. Im vergangenen Jahr eröffnete Silviu Purcarete das Glyndebourne Festival mit der Uraufführung der Oper »Love and other demons« von P. Eötvös. Das Bühnenbild und die Kostüme zu »Eugen Onegin« entwarf Helmut Stürmer, der dem Braunschweiger Publikum bereits durch sein »Carmen«-Bühnenbild bekannt ist.

 

Weitere Aufführungen: 10.12. um 19:30 Uhr und 20.12. um 18:00 Uhr

 

 

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