Eine besondere Aufgabe kommt dem heute in Berlin lebenden Sascha Hargesheimer zu: Neben seiner Station in Zittau legen zusätzliche Aufenthalte an den Partnertheatern in Liberec und Jelenia Góra die Basis für drei unterschiedliche Stücke – je eines für jedes der drei Häuser –, die dann während der parallel stattfindenden Aufführungen als Teile einer einzigen Geschichte miteinander verknüpft werden sollen. Die Schauspielensembles aus Polen, Deutschland und der Tschechischen Republik sehen der Zusammenarbeit mit Herrn Hargesheimer mit Spannung und Freude entgegen. Die gemeinsame Arbeit an diesem Projekt, das innerhalb der trinationalen Theaterinitiative J-O-Ś stattfindet, stellt einen der Höhepunkte im Spielplan 2018/2019 der drei Partnertheater dar.
Parallel zu Sascha Hargesheimers Wirken im gesamten Dreiländereck beginnt der studierte Schauspieler Daniel Ratthei, der parallel zu verschiedenen Engagements schon seit längerer Zeit durch das Schreiben von Theaterstücken, Lyrik und Kurzgeschichten von sich Reden macht, seine Arbeit in Zittau, wo er mit dem Schreiben eines Theaterstückes für den TheaterJugendClub betraut ist.
Als Abschluss des Residenzprojektes wird schließlich der in Berlin lebende Schriftsteller und Dramatiker Oliver Kluck in der kommenden Spielzeit in Zittau arbeiten, um ein abendfüllendes Stück für das hiesige Schauspielensemble zu verfassen.
Alle drei Autoren wurden in der Vergangenheit bereits für ihre Werke ausgezeichnet und stachen mit ihren Einreichungen im vergangenen Jahr aus insgesamt 197 Arbeiten besonders hervor.
Ermöglicht wurde die Realisierung des Writer-in-Residence-Projektes durch die Bewilligung einer zunächst auf drei Jahre befristeten Förderung im Rahmen des Kooperationsprogramms zur Förderung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik 2014–2020.
»Wir freuen uns sehr, dass mit diesen Mitteln nun derartige künstlerische Projekte bewilligt werden können, die eine interessante Erweiterung unseres künstlerischen Angebots darstellen und für die in unserem regulären Haushalt kein Raum ist«, so der kaufmännische Geschäftsführer des Gerhart-Hauptmann-Theaters Görlitz-Zittau, Caspar Sawade. »Durch die dreijährige Förderperiode haben wir Planungssicherheit und können über J-O-Ś mit theatralen Mitteln die Möglichkeiten gesellschaftlichen Wandels in unserer europäischen Grenzregion weiter ausloten«. Die Initiative begreift er dabei als Versuchsplattform, um länderübergreifend in Form des Dialogs auf bestehende gesellschaftliche Entwicklungen zu reagieren und das gesellschaftliche Zusammenleben bis zu einem gewissen Punkt mit zu formen.