In der Tat: Im Schreiben über sich selbst schafft es Ernaux, ihre Erfahrungen so genau, so unerbittlich und nüchtern darzustellen, dass im Persönlichen und Individuellen das Allgemeine hervortritt. Dass diese Erfahrungen ganze Generationen von Frauen betreffen, macht ihre Literatur so schockierend, so politisch.
Die Schweizer Filmregisseurin Stina Werenfels, bekannt durch ihre psychologisch genauen und mehrfach ausgezeichneten Filme Das Nachbeben(2006) oder Dora oder die sexuellen Neurosen unserer Eltern (2015), wird mit dem Panorama einer weiblichen Biografie und der Frage nach der gesellschaftlichen Verortung die Spielzeit im Schauspiel eröffnen und dabei Annie Ernaux’ vier Romane Die Jahre, Erinnerung eines Mädchens, Das Ereignis und Der junge Mann zu der Erfahrung eines Lebens verbinden.
TW: In der Inszenierung werden sexualisierte Gewalt, Bulimie und das Thema Schwangerschaftsabbruch explizit thematisiert.
Regie
Stina Werenfels
Bühne
Magdalena Gut
Licht
Rolf Lehmann
Musik
Joel Mathys
Kostüme
Monika Görner-Vogt
Bearbeitung
Armin Kerber
Dramaturgie
Felicitas Zürcher
Es spielen Jeanne Devos, Jan Hensel, Jan Maak, Isabelle Menke, Genet Zegay und Nikola Weisse als Gast.