Nach kurzer Zeit wird Petra betrogen und verlassen. Für sie beginnt eine emotionale Höllenfahrt, in der ihre Hilflosigkeit und Verzweiflung in Gewalt, Übergriffigkeit und Egomanie umschlagen und die sie zu einer Abrechnung mit ihrem engsten familiären Umfeld treibt.
Rainer Werner Fassbinders stark autobiografisch geprägtes Stück »Die bitteren Tränen der Petra von Kant« aus dem Jahr 1971 zeichnet eine Welt der Dekadenz, der Herrschsucht, der Leidenschaft und der Verletzlichkeit – es behandelt die Frage, wie eine Amour fou über die Klassenschranken gestaltet wird und ob es möglich ist, einen Menschen zu lieben, ohne ihn besitzen zu können.
Der Regisseur David Bösch begibt sich mit dem Ensemble auf eine sinnlich-intensive Suche nach ebenjener Brüchigkeit bürgerlicher Moralvorstellungen, den Phantasmen von Glück, Erfolg und Wohlstand und den Bedingungen, die notwendig sind, um sich in einer kapitalistischen Welt orientieren und verbinden zu können, ohne das eigene Begehren absolut zu setzen.
Mit: Sonja Beißwenger, Anna-Sophie Friedmann, Friederike Wagner, H anna Werth, Blanka Winkler u. a.
Regie: David Bösch
Bühne: Patrick Bannwart
Kostüm und Video: Falko Herold
Dramaturgie: Lynn Takeo Musiol