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Dresden: „Wiedergeburt und Auferstehung“

SemperOper Ballett mit einer Uraufführung von David Dawson,

Premiere am 12. November 2006, 18.00 Uhr.

“Wiedergeburt und Auferstehung“ lautet der programmatische Titel der ersten Premiere des Dresden SemperOper Ballett unter der Leitung des neuen Ballettdirektors Aaron Watkin.

 

Ein Titel, dessen Wahl nicht besser sein könnte, hinsichtlich der neugegründeten Company an einem Haus voller Geschichte, in dem Tradition und Moderne gleichermaßen beheimatet sind, in einer Stadt, deren Wiedergeburt und Auferstehung nach der schrecklichen Zerstörung als Folge des Zweiten Weltkrieges sich heute mehr denn je offenbaren.

Programmatisch jedoch vor allem deshalb, weil an diesem Ballettabend drei choreografische Handschriften aus drei Generationen Tanzgeschichte gezeigt werden, deren grundklassische Wurzeln sie ebenso einen wie ihr Konzept des Experimentierens, Weiterentwickelns und Erneuerns. Durch Innovation das traditionelle Erbe lebendig zu halten, ist die gemeinsame künstlerische Vision der Choreografen George Balanchine, William Forsythe und David Dawson.

 

Ein Bildnis der Stille, komponiert aus den unendlichen Schattierungen zwischen Licht und Schatten, ist die Choreografie „Das Verschwundene“ von Hauschoreograf David Dawson, die an diesem Abend ihre Uraufführung erlebt. Als der junge Choreograf im Frühjahr 2005 seine Choreografie „Reverence“ für das legendäre Mariinski-Theater schuf, kam dies in der Tanzwelt einer Sensation gleich, die wenig später mit dem höchsten russischen Kunstpreis für darstellenden Künste, der „Goldenen Maske“, honoriert wurde. Geschaffen auf das „Silentium“ aus Arvo Pärts „Tabula Rasa“ bewegt sich die Choreografie lautlos in den Zwischenräumen von Zeit und Zeitlosigkeit, Augenblick und Ewigkeit, Verlust und Wiederfinden.

 

Eine Hommage an die Kunst und Technik des klassischen Tanzes ist „Thema und Variationen“ von George Balanchine. Auf den letzten Satz von Tschaikowskys Suite Nr. 3 in G-Dur choreografiert, besteht das Ballett aus 12 Variationen, in denen das Vokabular des klassischen Tanzes erforscht und gefeiert wird.

 

Balanchines Überzeugung, das Wichtigste im Ballett sei die Bewegung selbst, hat William Forsythe konsequent weitergedacht. Seine Choreografie „Enemy in the Figure“ fordert – angetrieben vom gefräßigen, atemlosen Rhythmus der Musik von Thom Willems – höchste tänzerische Virtuosität und Grenzüberschreitungen.

 

Diese „Evolutionsgeschichte“ des Tanzes wird – nur am Premierenabend – mit „Grand Pas Classique“ abgeschlossen. Auf Musik von Daniel-François-Esprit Auber kommt diese wahre Huldigung an den klassischen Tanz in der Choreografie von Aaron Watkin nach Victor Gsovsky heraus. (Diese Choreografie wird ab April 2007 Bestandteil des Ballettabends „Freudentänze“ werden.)

 

David Coleman dirigiert die Sächsische Staatskapelle Dresden.

 

DAVID DAWSON

HAUSCHOREOGRAF

 

David Dawson, 1972 in London geboren, begann im Alter von neun Jahren sein Tanztraining an der Rona Hart School of Dance. Er besuchte die Arts Educational School und die Royal Ballet School und schloss 1991 sein Studium mit dem „Prix Professionel“ des „Prix de Lausanne“ ab. Im gleichen Jahr trat er dem Birmingham Royal Ballet bei, 1994 dem English National Ballet. 1995 wurde er Mitglied im niederländischen Nationalballett Het Nationale Ballet, Amsterdam. Hier kreierte er 1997 für den jährlichen Choreografie-Workshop von Het Nationale Ballet sein erstes Werk „Born Slippy“. Danach tanzte er für zwei Jahre als Erster Solist am Frankfurt Ballett unter William Forsythe, bevor er sich ausschließlich seiner choreografischen Laufbahn widmete.

2005 wurde David Dawson Hauschoreograf am Het Nationale Ballet. Zu seinem tänzerischen Repertoire zählen klassische, neoklassische und zeitgenössische Choreografien von Ashton, Balanchine, Bintley, Bruce, Bigonzetti, de Mille, de Valois, Eagling, Forsythe, Fokine, Lander, Petipa, Tharp, Tetley, MacMillan und van Manen.

1999 erteilte Wayne Eagling David Dawson mit „Psychic Whack“ (Musik: Thom Willems) den ersten von zahlreichen Aufträgen für Het Nationale Ballet. 2000 kreierte er dort „A Million Kisses to my Skin“ auf das Erste Klavierkonzert von Johann Sebastian Bach. Die Choreografie wurde in das Repertoire des Finnischen National Balletts, des West Australian Ballet und des Royal New Zealand Ballet aufgenommen.

2002 schuf Dawson „The Grey Area“ zu Musik von Niels Lanz, wofür er 2003 mit dem „Benois de la Danse“ im Bolschoi Theater ausgezeichnet wurde. Die Kritikerumfrage des Magazins Dance Europe wählte „The Grey Area“ zur «besten neuen Tanzproduktion» des Jahres 2002/2003. 2005 wurde sie als “Best Classical Choreography” bei den “UK Critics Circle Dance Awards” nominiert. „The Grey Area“ wurde in vielen internationalen Städten wie Moskau, London, Edinburgh, Boston, Houston, Brüssel, Stockholm und Tokyo aufgeführt. 2004 folgten die Choreografien „Morning Ground“, ein intimes Quartett auf Klavierwerke von Frédéric Chopin, sowie „00:00“ (Musik: Niels Lanz), welches als „bestes neues Ballett“ (Dance Magazin) sowohl für den Golden Swan Preis als auch von der Kritikerumfrage des Dance Magazins nominiert wurde.

2005, von der Leitung des Mariinsky Ballett eingeladen ein neues Werk zu kreieren, schuf er „Reverence“, eine Choreografie für drei Paare auf Musik von Gavin Bryars, die das Fünfte Internationale Ballettfestival St. Petersburg eröffnete. David Dawson ist der erste britische Choreograf, der für diese legendäre Company ein Werk schuf und erhielt dafür 2006 die „Goldene Maske“, den wichtigsten russischen Theaterpreis für darstellende Künste.

Seine jüngste Choreografie „Gentle Chapters“, für die Thom Willems die Musik komponierte, wurde im Februar 2006 in Amsterdam uraufgeführt und sorgte in der Kritik für großes Aufsehen.

Im November 2006 wird - nun als neuer Hauschoreograf des Dresden SemperOper Balllett - sein erstes Stück „Das Verschwundene“ („The Disappeared“), auf Musik von Arvo Pärt, Premiere haben.

David Dawsons Ballette sind fester Bestandteil im Repertoire namhafter Companies wie Het Nationale Ballet, Mariinsky, Boston Ballet, Königlich Schwedisches Ballett, West Australian Ballet, Finnisches Nationalballett, Ballet National de Marseilles, Royal Ballet of Flandern und Royal New Zealand Ballet.

Zukünftige Pläne werden auch Arbeiten für Les Ballets de Monte Carlo, das Australien Ballet, das Royal Ballet of Flandern und das English National Ballett umfassen.

 

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