Der berühmte Theatermann und Librettist der „Zauberflöte“, Emanuel Schikaneder führt in seinem Wiener Freihaustheater gegen Ende des 18. Jahrhunderts ein interessantes Spektakel auf: Erzählt wird die Geschichte der Weberischen – Mozarts Frau Constanze Weber, ihrer Mutter und ihrer drei Schwestern. Mozart war 22, als er den Weberischen Frauen in Mannheim ins Netz ging. Von da an waren sie bis zu seinem frühen Tod 1791 immer in seiner Nähe, haben ihn bewundert, seine Kompositionen gesungen, ihn ausgelacht und ausgenommen. Durch ihn allein sind alle fünf – Mutter Cilly und ihre Töchter Sophie, Aloysia, Josepha und Constanze – in die Geschichte eingegangen.
Das Musikgenie Mozart selbst spielt in den Weberischen nicht einmal eine Nebenrolle. Er glänzt durch
Abwesenheit, man winkt ihm durchs Fenster nach, verabschiedete ihn vor der Tür, lässt ihn im Nebenzimmer komponieren. Nur als Toter darf er aufgebahrt auf die Bühne. Seine Kompositionen kommen nur in Auszügen vor und kontrastieren mit der schrägen Musik der „Tiger Lillies“. In diesem „Theater im Theater“Stück spielt zur Freude aller Herr Schikaneder die Rolle der Frau Weber selbst.
Nach der überaus erfolgreichen Uraufführung in Wien findet die Deutschlandpremiere dieses Bänkelgesangs aus dem Hause Schikaneder, wie die korrekte Genrebezeichnung des Autors lautet , am 2.März 2012 im Bautzener Theater statt. Neben Olaf Hais als Schikaneder und Mutter Weber spielen Anna Marie Lehmann (Constanze), Gabriele Rothmann (Josepha), Lilli Jung (Aloysia) und Fiona Piekarek (Sophie). Musikalisch getragen wird der Abend von Schikaneders Theaterfaktoten (Kolja Heiß, Istvan Kobjela, Jonas Lauenstein, Thomas Ziesch,zwei Gastmusiker und Tasso Schille)
Regie: Lutz Hillmann,
Musikalische Leitung: Tasso Schille,
Ausstattung: Mirosław Nowotny,
Dramaturgie: Eveline Günther,
Darsteller: Olaf Hais, Anna Marie Lehmann, Gabriele Rothmann, Lilli Jung, Fiona Piekarek sowie Kolja Heiß, Istvan Kobjela, Jonas Lauenstein, Thomas Ziesch, Tasso Schille u.a.