Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
DIE VERSCHWÖRUNG DES FIESCO ZU GENUA - Ein republikanisches Trauerspiel von Friedrich Schiller im Badischen Staatstheater KarlsruheDIE VERSCHWÖRUNG DES FIESCO ZU GENUA - Ein republikanisches Trauerspiel von...DIE VERSCHWÖRUNG DES...

DIE VERSCHWÖRUNG DES FIESCO ZU GENUA - Ein republikanisches Trauerspiel von Friedrich Schiller im Badischen Staatstheater Karlsruhe

Premiere 24.11.11, 20.00 Uhr KLEINES HAUS. -----

Giovanni Luigi de Fieschi, Graf von Lavagna, führte 1547 einen Umsturz gegen die Genueser Herrscherfamilie der Doria an.

So erfolgreich der Aufstand, so unheroisch das Ende des historischen Fiesco: Er stürzte am Hafenbecken ins Wasser und ertrank in seiner schweren Rüstung. Die Doria kehrten zurück, die Familie der Fieschi wurde auf ewig aus Genua verbannt.

 

Der junge Friedrich Schiller, bereits erfolgreicher Autor der Räuber, war fasziniert von der Verschwörung und verarbeitete sie in seinem zweiten Drama. Entgegen seiner eigenen Erwartung fiel das Stück bei seinen Zeitgenossen zunächst durch und wurde im Folgenden sowohl von Schiller als auch von anderen mehrfach umgearbeitet, so dass drei verschiedene Enden des Fiesco überliefert sind – drei Ausgänge eines Spiels, in dem Fiesco als schillernde, undurchsichtige Figur zunächst alle Fäden in den Händen hält und die Verschwörung inszeniert, um sich selbst zu heroischer Größe aufzuschwingen. Ob er dabei die Rettung der Republik vor der Tyrranei Gianettino Dorias oder das eigene Erreichen der Herzogswürde im Blick hat, bleibt offen bis zum Ende: „Gehorchen und Herrschen! –

 

Sein und Nichtsein!“ Zwischen diesen Polen schwankt Fiesco und spielt ein gefährliches Spiel – auch mit sich selbst. Die politische Intrige, das Streben nach Freiheit und Demokratie, die Größe der Gefühle – auch sie sind Teil dieses Spiels, bei dem die Täuschung, die Selbstinszenierung, die Maske bestimmend ist.

 

Regisseur Felix Rothenhäusler, Absolvent der Theaterakademie Hamburg, inszeniert zum ersten Mal am

STAATSTHEATER KARLSRUHE und sucht in Schillers faszinierendem und selten gespieltem Frühwerk nach dem Ursprung und der Mechanik, der Lust und auch der Grausamkeit des Spiels, dass Schiller mit seinen Figuren und Fiesco mit seinen Mitverschwörern und sich selbst spielt. Rothenhäusler war bereits während seines Studiums 2009 mit seiner Inszenierung des Ödipus zum Körber Studio Junge Regie und zum Festival Radikal Jung in München eingeladen; 2010 wurde die Affäre der Rue Lourcine beim Festival Premières in Straßburg gezeigt. Er inszeniert u. a. am Staatstheater Saarbrücken, Theater Bielefeld, am Deutschen Theater in Göttingen, am Theater Heidelberg und am Düsseldorfer Schauspielhaus. Ab der Spielzeit 12/13 wird er als Hausregisseur am Theater Bremen unter der Intendanz von Michael Börgerding arbeiten.

 

REGIE Felix Rothenhäusler

BÜHNE Michael Köpke

KOSTÜME Katharina Kownatzki

MUSIK Matthias Krieg

DRAMATURGIE Kerstin Grübmeyer

 

Fiesco Simon Bauer

Andreas Doria Hannes Fischer

Gianettino Doria Paul Grill

Verrina Robert Besta

Bourgognino Thomas Halle

Muley Hassan, Mohr Matthias Lamp

Leonore Cornelia Gröschel

Julia Sophia Löffler

 

Weitere Vorstellungen 26., 30.11.

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 14 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

DAS GEHEIMNIS DER VERWANDLUNG -- "Lear" von William Shakespeare im Schauspielhaus Stuttgart

Goethe hat kritisiert, dass Lear in Shakespeares Stück die törichte Forderung an seine Töchter hat, ihm ihre Liebe zu bezeugen. Falk Richter hat in seiner Inszenierung gerade diese Szene zu einem…

Von: ALEXANDER WALTHER

FEURIGE MOTIVE -- Camille Saint-Saens' komplette Violinkonzerte bei Berlin Classics

Die junge chinesische Geigerin Leia Zhu beschreibt ihre Beziehung zu den Werken von Saint-Saens als eine lebenslange Entdeckungsreise. Jedes Mal, wenn sie ein Konzert spiele, versuche sie es neu zu…

Von: ALEXANDER WALTHER

DIE MYSTERIEN DES GROSSEN MAKABREN -- SWR Symphonieorchester unter Ingo Metzmacher mit Patricia Kopatchinskaja im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Cluster, reizvolle Tremoli und Klangfarben beeindruckten die Zuhörer bei "Lontano" für großes Orechester von György Ligeti mit dem SWR Symphonieorchester unter Ingo Metzmacher. Lineare und klangliche…

Von: ALEXANDER WALTHER

WECHSELSPIEL DER STIMMUNGEN -- 5. Kammerkonzert "Nordlichter" des Staatsorchesters Stuttgart im Mozartsaal der Liederhalle STUTTGART

Die Natur spielt in den Kompositionen des lettischen Komponisten Peteris Vasks eine große Rolle. In seinem 1977 geschriebenen ersten Bläserquintett erkennt man dies sehr deutlich. Anklänge an Sibelius…

Von: ALEXANDER WALTHER

IM REICH DER RHEINMÄRCHEN -- Stuttgarter Philharmoniker mit Lise de la Salle im Forum am Schlosspark LUDWIGSBURG

Es war eine besondere Begegnung von Robert Schumann und Franz Liszt, die sich persönlich gut kannten. Unter der temperamentvollen Leitung von Jan Willem de Vriend (derzeit Chefdirigent des Wiener…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑