Gemeinsam mit seiner Frau Jessica wird er als Sekretär bei Hoederer eingeschleust. Doch je mehr er Hoederer kennen und schätzen lernt, einen Mann, der davon überzeugt ist, dass politisches Handeln und die von Hugo geforderte Reinheit der Idee einander ausschließen, um so stärker werden die Zweifel an seinem Auftrag. Hugo zögert den Mord immer wieder hinaus. Erst als er Jessica in den Armen Hoederers findet, schießt er. Aber handelt er wirklich aus politischer Überzeugung?
Jean-Paul Sartre, Philosoph, Dramatiker, Essayist und Romancier, prominenter Vertreter des Existenzialismus, der 1964 den Literaturnobelpreis ablehnte, war einer der provozierendsten, widerspruchsvollsten, umstrittensten, meist diskutierten Autoren seiner Zeit. Er opponierte »gegen Religion und herkömmliche Moral, Bürgertum und Bürgertugenden« und wurde damit zum Idol einer Jugend, »die der Zweite Weltkrieg ratlos und verwirrt zurückgelassen hatte.« Die existentialistische Mode wurde von anderen abgelöst und die politischen Fronten haben sich verschoben, dennoch birgt Sartre genügend Sprengstoff für eigene Anschauungen und Überzeugungen, die plötzlich in Frage gestellt werden: Was sind die existentiellen Grundtatsachen des menschlichen Lebens? Ist der Mensch überhaupt frei? Was bedeuten politische Prinzipien? Existiert der Mensch erst dann, wenn er sich entscheidet? Ist er das, was er vollbringt? Was ist ein Feigling, was ein Held?
Inszenierung Cilli Drexel
Bühne und Kostüme Hannah Landes
Dramaturgie Claudia Lowin
Mit Julia Friede, Lukas Graser, Gunnar Kolb, Johannes Lehmann, Hannah von Peinen, Guido Wachter