Dem Gesetz der Blutrache folgend, verpflichten sich ihre gemeinsamen Kinder, Orest und Elektra, den Vater zu rächen und töten ihre Mutter und Aigisthos. Nun nehmen die Erinnyen, die Rachegöttinnen, die Verfolgung auf und jagen Orest nach Athen. Dort beendet die Göttin Athene den Fluch der Atriden.
Anhand des mythischen Geschehens beschreibt die einzige erhaltene antike griechische Trilogie den politischen Wandel Athens von der Tyrannis zur Demokratie. In verheißungsvollen Worten entwirft die Göttin Athene eine Zukunft, in der wir heute leben, und hält uns gleichsam aus der Vergangenheit einen Spiegel vor. Laufen wir, knappe 2500 Jahre später, nur noch durch die farbenfroh bemalten Ruinen der einstigen Utopie einer gerechteren Gesellschaft? Wachsen aus den Überresten Wut, Populismus und Angst vor dem Fremden hervor? DIE ORESTIE gibt Anlass zu fragen, wie weit es wirklich her ist mit den viel gepriesenen Errungenschaften der Aufklärung und ob und wie wir uns aus der ‚Krise der Demokratie‘ noch retten können.
Marco Štorman, bekannt für seine ebenso klugen wie ästhetisch-sinnlichen Arbeiten, inszeniert u. a. in Bremen, Dresden, Wien, Stuttgart und Luzern. Nach der Uraufführung von Alexander Eisenachs DER ZORN DER WÄLDER und Sartres DIE SCHMUTZIGEN HÄNDE ist DIE ORESTIE seine dritte Inszenierung in Bonn.
Chor der Zeiten - Bernd Braun und Moritz Löwe
Agamemnon, sein Bote und eigener Geist, Apollon - Wolfgang Rüter
Klytaimnestra und ihr Schatten - Sophie Basse
Aigisth - Christian Czeremnych
Kassandra - Daniel Breitfelder
Orest - Sören Wunderlich
Elektra; Athene - Sandrine Zenner
Regie: Marco Štorman
Bühne: Jil Bertermann
Kostüme: Bettina Werner, Rabea Stadthaus
Musik: Moritz Löwe
Licht: Sirko Lamprecht
Dramaturgie: Male Günther, Carmen Wolfram
Regieassistenz: Max Schaufuß
Bühnenbildassistenz: Lucia Bushart
Kostümassistenz: Tobias Maier
Inspizienz: Andreas Stubenrauch
Soufflage: Angelika Schmidt
04 Okt 19:30 H
06 Okt 19:30 H
13 Okt 19:30 H
26 Okt 19:30 H
02 Nov 19:00 H
18 Nov 18:00 H
05 Dez 19:00 H
15 Dez 19:30 H
Bild: Aischylos