Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Die lustige Witwe“ von Franz Lehár im Deutschen Nationaltheater Weimar Die lustige Witwe“ von Franz Lehár im Deutschen Nationaltheater Weimar Die lustige Witwe“ von...

Die lustige Witwe“ von Franz Lehár im Deutschen Nationaltheater Weimar

Premiere 2. April 2011, um 19 Uhr.-----

 

Franz Lehárs meisterliche Tanzoperette, in der ein Ohrwurm den anderen, eine mutwillige Pointe die andere jagt, erzählt von der Liebe als einem unerbittlichen Kampf mit sich selbst und dem Objekt der Begierde.

 

Verloren hat, wer als erster zugibt, dass er noch immer Gefühle für den anderen hegt. In ihrer Inszenierung lässt die amerikanische Regisseurin und Choreographin Lydia Steier die „Lustige Witwe“ in einer sich beständig um sich selbst drehenden, heillos-süßen Welt spielen, deren Gesellschaft ihre Probleme und Sorgen in Zuckerguss und Ballvergnügen erstickt. Dort treffen Hanna und Graf Danilo wieder aufeinander, die einst aufgrund ihres Standesunter¬schiedes keine Verbindung eingehen durften. Auf dem harten Boden der Realität angelangt und verbittert über ihre geplatzten Träume, haben die beiden ihre Methoden perfektioniert, den eigenen Schmerz zu betäuben.

 

Während Hanna ihre enttäuschten Gefühle hinter einer nahezu perfekten Fassade verbirgt, hat sich Danilo in Alkohol und unzählige Frauengeschichten geflüchtet. Aber gerade als es ihm gelungen ist, seine Jugendliebe dank der Grisetten im Nachtclub „Maxim“ einiger¬maßen zu vergessen, ruft ihn die patriotische Pflicht. Um seine Heimat vor dem Staatsbankrott zu bewahren, soll er die viele Millionen schwere Witwe des Hofbankiers Glawari heiraten, bei der es sich, wie sich herausstellt, um Hanna handelt. Wie verletzbar man sich macht, wenn man liebt, muss die verheiratete Valencienne dagegen erst noch am eigenen Leibe erfahren. Vergeblich versucht sie sich ihrem Verehrer Camille zu entziehen, der nur für den Traum vom Glück, nicht aber für dessen Verwirklichung taugt.

 

Für die Inszenierung von Lydia Steier, die 2009 am DNT Weimar bereits ihre Lesart von Busonis „Turandot“ und Leoncavallos „Bajazzo“ vorstellte, hat Susanne Gschwender das Bühnenbild und Alfred Mayerhofer die Kostüme entworfen.

 

Als „lustige Witwe“ Hanna Glawari sind Johanna Stojkovic und Larissa Krokhina zu erleben. Den Grafen Danilo singen alternierend Uwe Schenker-Primus und Alexander Günther. Ebenfalls doppelt besetzt sind Elisabeth Wimmer und Heike Porstein als Valencienne. Die Partie des Camille de Rosillon gestaltet Artjom Korotkov. In weiteren Rollen sind u.a. Damon Nestor Ploumis (Baron Zeta), Mark Pohl (Njegus), Frieder Aurich (Raoul de St. Brioche) und Gonzalo Simonetti (Vicomte Cascada) zu erleben.

 

Es singen die Damen und Herren des Opernchores des DNT Weimar (Einstudierung: Fabian Wöhrle), es spielt die Staatskapelle Weimar unter der Leitung von Martin Hoff.

 

Weitere Vorstellungen in dieser Spielzeit: 8.4., 19.30 Uhr, 25.4. und 1.5., 18 Uhr, 12.5., 19.30 Uhr, 22.5., 16 Uhr, 22.6. und 16.7., 19.30 Uhr

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EMPFINDSAME MELODIK -- Neue CD mit Werken von Maria Theresia Paradis bei Berlin Classics

"Doch wer, wie du, den stillen, heitern Himmel im Herzen trägt, der siehet hell, der ist beglückt." Dies sagte Jakob Glatz über die Komponistin Maria Theresia Paradis. Bei diesem neuen Album mit der…

Von: ALEXANDER WALTHER

ZEITPANORAMA MIT HINTERSINN -- Gastspiel des Pfalztheaters Kaiserslautern mit Kalmans "Gräfin Mariza" im Theater HEILBRONN

Die ebenso attraktive wie reiche Gräfin Mariza kann sich vor lästigen Verehrern kaum retten. Sie ist sich aber sicher, dass diese es nur auf ihr Geld abgesehen haben. So greift sie zu raffinierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

BILDER, DIE SICH INS GEDÄCHTNIS BRENNEN -- "Madama Butterfly" von Giacomo Puccini im Festspielhaus Baden-Baden bei den Osterfestspielen

Interessant ist, dass sich Puccini von zwei Japanerinnen für "Madama Butterfly" beraten ließ. Kawakami Sadayakko wurde als 15jährige Geisha an den japanischen Premierminister verkauft und machte…

Von: ALEXANDER WALTHER

FLIESSENDE TRANSFORMATIONEN -- Neue CD mit Viktoria Elisabeth Kaunzner (Violine) bei Solo Musica

Die Geigerin Viktoria Elisabeth Kaunzner hat hier eine innovative Auswahl an zeitgenössischen Werken von Komponistinnen für Violine und Orchester zusammengestellt - darunter Weltersteinspielungen.…

Von: ALEXANDER WALTHER

SPÄTROMANTISCHER ZAUBER -- 7. Kammerkonzert des Staatsorchesters "Zwischen Wien und Budapest" in der Liederhalle STUTTGART

Nach der Uraufführung seines Bläserquintetts in Es-Dur im Jahre 1784 im Wiener Burgtheater berichtete Wolfgang Amadeus Mozart seinem Vater Leopold von dem "ausserordentlichen beyfall", den dieses Werk…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑