Dergleichen bringt 1919 der 21-jährige Bertolt Brecht – Medizin- und Philosophiestudent, Gelegenheitsjournalist und schon erfolgreicher künstlerischer Networker – böse, pointiert und souverän- als Einakter aufs Papier (und erst ein paar Jahre später auch auf die Bühne). Wie genau der junge Dichter da ins Leben geguckt hat, wie komisch und wie verletzend Menschen miteinander umgehen und wie theatral unser Zusammenleben organisiert ist – da pulsiert auch nach fast hundert Jahren noch eine Menge Aktualität in Brechts frühem Talentbeweis.
Die kleinbürgerliche Idylle wird am eigentlich schönsten Tag des Lebens – der Hochzeit – zur spießbürgerlichen Farce, bei der das Mobiliar und der Ruf der Braut am Ende völlig zerstört werden.
Regisseur Philippe Besson gastiert erstmals an den Bühnen Halle. Nach seiner Zeit als Oberspielleiter in Ulm und Leiter der Kinder- und Jugendtheatersparte am Hans-Otto-Theater Potsdam arbeitete er bis 2011 in gleicher Funktion für zwei Jahre am Theater der Jungen Generation in Dresden. Seither inszeniert er für diverse Theater wieder als freier Regisseur, zuletzt sehr erfolgreich mit seiner großen Theaterfamilie an der Komödie am Kurfürstendamm Gerhart Hauptmanns »Roter Hahn im Bibelpelz« mit Katharina Thalbach in der Hauptrolle.
Regie: Philippe Besson
Ausstattung: Henriette Engel
Musikalische Leitung: Alexander Suckel
Dramaturgie: Henriette Hörnigk
Mit: Annemarie Brüntjen, Max Radestock, Hagen Ritschel, Till Schmidt, Bettina Schneider, Danne Suckel, Sonja Isemer, Matthias Walter und Robin Krakowski
Weitere Vorstellungen am: 24.11., 26.11., 3.12., 21.12., 25.12.2016 – jeweils um 20 Uhr und am 22.01.2017 um 18 Uhr im nt/ Kammer