Diese beantworten die beiden Protagonisten, der Regisseur Mr. Jay, JAHWE oder einfach nur Herr, und sein Assistent, der Jude Goldberg, allerdings ganz entgegengesetzt. Und so gerät ihr Vorhaben, die Bibel zu inszenieren, zur Zerreißprobe. Genau sieben Tage gibt ihnen das Drehbuch Zeit für ihre Schöpfung. Nicht viel, um einen perfekten Theaterabend hinzubekommen! Pannen sind also Programm. Nicht zuletzt auch weil Mr. Jay ehrgeizig alles von der Genesis bis zur Passionsgeschichte nach seinem Maß modelt. Und Goldberg macht die Arbeit. Was als gemeinsame Inszenierung beginnt, mündet so in einen rasanten Zweikampf, in dem der Gott-Regisseur seinen Assistenten-Menschensohn ans Kreuz liefern will. Dazu erklingt göttliche Musik: Bachs „Goldberg-Variationen“.
George Tabori gehört zu den wichtigsten Theatermachen des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Lakonisch macht er in seinen Stücken aus der Weltgeschichte einen Konversationsgegenstand, an dem sich der bissige Witz seiner Figuren entzündet. So lassen sich, das ist seine Überzeugung, die Katastrophen - überstandene und zukünftige - besser ertragen.
Regisseur Thomas Dannemann, der am DNT Weimar in der letzten Spielzeit Dürrenmatts Komödie „Romulus der Große“ für das Theater neu entdeckt hat, unterzieht Taboris klugen, witzigen Text einer Prüfung für die Gegenwart: Müssen wir glauben, um ‚richtig‘ zu handeln? Und wenn ja, woran?
In seiner Inszenierung (Bühne: Oliver Helf, Kostüme: Regine Standfuß, Musik: Philipp Haagen) spielen Sebastian Kowski den Mr. Jay und Nahuel Häfliger dessen Assistenten Goldberg. Gemeinsam mit ihnen sind Johanna Geißler, Simone Müller, Dascha Trautwein, Bastian Heidenreich, Thomas Kramer und Bernd Lange sowie am Klavier Philipp Haagen zu erleben.
Weitere Vorstellungen: 5., 13., 25.5., 10. und 24.6. sowie in der Spielzeit 2017/18