Der Termin ist nicht zufällig gewählt: Der 9. November gilt als „Schicksalstag“ in der deutschen Geschichte. Er markiert 1918 den Beginn der ersten deutschen Republik, 1938 den Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung und 1989 den Fall der Berliner Mauer.
„Die Ermittlung“ wurde am 19. Oktober 1965 im Rahmen einer Ring-Uraufführung an fünfzehn west- und ostdeutschen Theatern aufgeführt. Peter Weiss selbst nahm als Zuschauer am ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess teil und entwickelte sein Stück aus den Protokollen Bernd Naumanns. Die elf „Gesänge“ zeigen den Weg der Opfer von der Rampe bei der Ankunft in Auschwitz bis zum Feuerofen und berichten auf diese Weise von immer grausameren Facetten der anonymen Massenvernichtung. Bewusst verzichtet Weiss auf ausschmückende Elemente: Das Bühnenbild soll sich auf einen nüchternen Gerichtssaal beschränken und jede Ablenkung von den Zeugenberichten vermeiden.
Für die szenische Einrichtung zeichnet Manuel Kressin verantwortlich. Es lesen Anne Diemer, Christiane Nothofer, Bruno Beeke, Ulrich Milde und Philipp Reinheimer.
Nach der Lesung besteht die Möglichkeit an einem Publikumsgespräch mit Dramaturgin Svea Haugwitz teilzunehmen.
Karten sind an der an der Theaterkasse erhältlich, Telefon 0365-8279105.