Die Charaktere aus West und Ost erscheinen gleichermaßen differenziert. Die Europäer, mit dem Orient konfrontiert, verändern sich durch die Erfahrung – sie müssen lernen. Und wenn am Ende die Paare wieder „richtig“ sortiert sind, ist ein gewisser Zweifel, ob sie anders nicht vielleicht auch hätten glücklich werden können, durchaus berechtigt.
Mozarts Musik bietet in dieser Oper eine herrliche Mischung: Sie spielt mit Klischees, zitiert Janitscharenmusik und Volkstümliches aus dem Vaudeville, setzt es neben höchst komplexe Arien und kontrastiert diese mit burlesken Dialogen. In solcher Konfrontation verschiedener Stilmittel liegt ein hoher Unterhaltungswert. In der Offenheit, die sie voraussetzt, hat man darüber hinaus auch einen aufklärerischen Impetus aufgespürt, der dem utopischen Gehalt des Stücks entspricht.
Regie führt Thomas Weber-Schallauer, der am theaterhagen bereits unter anderem „Die Dreigroschenoper“ sowie „Die Fledermaus“, „My Fair Lady“ und „Die lustige Witwe“ inszeniert hat.
Musikalische Leitung: Florian Ludwig
Chor: Wolfgang Müller-Salow
Bühnenbild: Jan Bammes
Kostüme: Christiane Luz
Dramaturgie: Imme Winckelmann
Mit: Werner Hahn (Selim, Bassa), Sarah Längle (Konstanze), Maria Klier (Blonde), Kejia Xiong (Belmonte), Richard van Gemert (Pedrillo), Martin Js. Ohu (Osmin).
Weitere Vorstellungen: 11.09., 14.09. (15 Uhr), 21.09. (15 Uhr), 28.09. (18.00 Uhr), 04.10., 12.10. (18.00 Uhr), 26.10. (18.00 Uhr), 30.10., 07.11., 12.11., 21.11., 03.12.2014 – jeweils um 19.30 Uhr, wenn nicht anders angegeben.