Verlage und Journalisten sind hinter ihm her und bieten einen Millionenvertrag. Sein Sohn Brad braucht dringend Geld, aber Finnegan weigert sich, sein Wissen zu verkaufen. Im gleichen Motel wohnen fünf Amateurspieler, die versuchen nach einem System im Roulette zu gewinnen. Sie halten sich an ihren Plan und gewinnen jeden Tag 151 Dollar. 151 ist gleichzeitig eine Schlüsselzahl in Finnegans Berechnung. In einem anderen Motel, nicht weit entfernt, machen zwei Kunsthändler den Deal ihres Lebens. Im Auftrag eines Versicherungsbetrügers verkaufen sie ein Bild, auf dem fast nichts zu erkennen ist, da die Farben verbleichen. Um das Bild als Rarität im Preis hochzutreiben, erfinden die Händler eine avantgardistische Bewegung, die 'Neumoderne', und - nach purem Zufallsprinzip - die passenden Künstlerbiographien dazu.
Der argentinische Autor Rafael Spregelburd, geboren 1970, studierte Philosophie und Literatur an der Universität von Buenos Aires, bevor er Mitte der neunziger Jahre begann, für das Theater zu arbeiten. Sein Stück die dummheit führt in einer raffinierten Dramaturgie eine Vielzahl von Geschichten um Macht, Wissen und Geld zusammen. Wie Billardkugeln treffen die Charaktere in oft komischen und überraschenden Kollisionen aufeinander. Die Struktur des Aufeinandertreffens der insgesamt vierundzwanzig Figuren und die Verknüpfung der Ereignisse hat der Autor frei nach einem Axiom der modernen Chaostheorie gebildet: in komplexen Systemen führt die Verkettung geringfügiger, scheinbar unzusammenhängender Ereignisse zu Folgen von ungeahnter Tragweite. Je mehr die Helden des Stücks glauben, die Ereignisse zu durchschauen, desto weniger erfassen sie den wahren Verlauf des Geschehens.
Regie: Friederike Heller, Bühne und Kostüme: Sabine Kohlstedt, Dramaturgie: Jörg Bochow
Mit: Thomas Eisen, Elisabeth Findeis, Rainer Philippi, Mandy Rudski, Peter Sikorski