Gebürtig in Barcelona, studierte Salom zunächst Medizin und wurde Augenarzt. Neben seiner Tätigkeit als Autor praktizierte er bis 1990 als Arzt, um sich dann voll und ganz dem Theater zu widmen. Seine Stücke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und dienten als Vorlage für Verfilmungen. Sein Stück „Les Demoiselles d’Avignon“ erhielt den Premio de la Critica de Madrid als bestes Theaterstück des Jahres 2001 und wird erfolgreich in Spanien und Paris gespielt.
Die Handlung: Eines Nachts im Jahr 1899 stürmt der junge, noch unbekannte Pablo Picasso in ein Etablissement in Barcelonas berüchtigter Avignonstraße und bittet um kostenlose Befriedigung seiner Bedürfnisse. Freundlich aber resolut wird er von Madame Hortensia, der Puffmutter des eher bescheidenen Etablissements, des Hauses verwiesen.
Acht Jahre später treffen sich die ehemaligen Mitarbeiterinnen des inzwischen geschlossenen Bordells in einem Café. In einer französischen Zeitschrift betrachten sie Picassos, die Kunst des 20. Jahrhunderts revolutionierendes Gemälde, „Les Demoiselles d’Avignon“ und erkennen sich darauf selbst wieder. Erinnerungen an das, was geschah, nachdem Pablo Picasso ihr Bordell das erste Mal betrat, werden geweckt. Liebevoll und detailgetreu werden, in zum Teil witzigen, zum Teil sehr direkten Dialogen, die Lebensgeschichten der „Demoiselles“ und der Alltag des kleinen Bordells erzählt. Vor dem Hintergrund eines Spaniens in Aufruhr, von Attentaten und Gewalt erschüttert, entsteht ein Schauspiel, das nicht nur Spiegel des menschlichen Lebens ist, sondern zugleich eine Gesellschaft beim Aufbruch in die Moderne versinnbildlicht. In der Kunstgeschichte kaum eine Randnotiz, entsteht in Jaime Saloms Stück durch die Lebendigkeit und Leichtigkeit der Charaktere ein einzigartiges Sittenbild.
Für die Inszenierung in der Bühne am Park Gera zeichnet der Schauspieler des Theaters Bonn Stephan Preiss verantwortlich.