Der Engländer liebt dieses Land. Hin– und hergerissen zwischen seinem Geburtsort im fernen Kent, an dessen Schönheit er sich wehmütig erinnert, und dem ererbten irischen Landsitz, der ihm wie die dortige Bevölkerung ans Herz gewachsen ist, fühlt er sich nirgends wirklich zu Hause.
Sein Cousin Richard (Oliver Meskendahl), ein Anthropometer, der unter der Landbevölkerung wissenschaftliche Messungen auf der Basis rassischer Theorien durchführt, ist für Christopher nur ein harmloser britischer Exzentriker. Doch die Iren sehen das anders, und Gore kann nicht sicher sein, ob er nicht inzwischen selbst auf der Abschussliste der Aufständischen steht, die sich formieren. Als Richard im Garten die Physiognomie einheimischer Freiwilliger vermisst und die Daten in Listen einträgt, bedrohen ihn plötzlich Männer der irischen Nationalbewegung.
Diesem historisch–politischen Konflikt stellt Friel einen ebenso aufwühlenden privaten zur Seite. Denn Christophers Liebe zur irischen Haushälterin Margaret (Katharina Quast) hat im eigenen Sohn David (Friedrich Witte) den stärksten Rivalen. Doch gerade jetzt braucht Christopher Margaret wie noch nie.
Ein sonniger Augustnachmittag lässt im Garten vor dem Herrenhaus alle Beteiligten aufeinander treffen. Und am Abend ist nichts mehr, wie es war. Eine historische Tragödie über Heimat, Heimatlosigkeit und die Sehnsucht nach Heimat; über persönliche und politische, kulturelle und weltanschauliche Konflikte, in denen sich unsere Gegenwart spiegelt.
Regie: Peter Hailer.