Ein trostloses Leben, gäbe es da nicht Hermanns tägliche Berichterstattung über den Inhalt der neuesten Folge von Sentas Lieblings-serie – der Fernseher steht in seinem Zimmer, für die gebrechliche Senta unerreich-bar. Im Gegenzug knöpft Hermann seiner Frau tagtäglich ihr Erspartes ab: Schließ-lich ist demnächst die Grundsteuer fällig! Irgendwann, davon träumt Hermann, wird sein im Krieg verschollener Bruder wieder auftauchen, steinreich wird er sein, natür-lich, und dann soll er sehen, „dass wir hier auch keine armen Schlucker sind!“ Bis es soweit ist, sind die ebenso skrupellosen wie leidenschaftlichen Helden und Heldinnen aus Sentas Seifenoper die Familie des alten Paares – und ihr einziges Gesprächs-thema. Doch eines Tages kommt ein Brief: Wenn die Grundsteuer nicht umgehend bezahlt wird, droht die Zwangsräumung…
Sie gilt als eine der wichtigsten Vordenkerinnen der „Singenden Revolution“, mit der die baltischen Staaten sich 1990 ihre Unabhängigkeit „erkämpften“: Die Dramen, Es-says und Gedichte der mehrfach ausgezeichneten Schriftstellerin Mara Zalite erzäh-len ebenso skurril wie poetisch von einer Gesellschaft im Aufbruch, von der Suche des Menschen nach einer Identität zwischen Fremdbestimmung und Freiheit, Traditi-on und Zukunft, Enttäuschung und Hoffnung.
Inszenierung: Ulrich Jacques Hüni; Bühne und Kostüme: Isabel Robson
Es spielen: Suly Röthlisberger, Regine Schroeder, Matthias Oelrich und Thomas Schweins.