1934, Ashington, England: Wär's nach Harry Wilson gegangen, hätten seine Kollegen bei der Arbeiterfortbildung Betriebswirtschaft belegt. Aber weil sie sich zu spät gekümmert haben, war nur der Kunstlehrer Robert Lyon zu kriegen. Maulend treffen sich die abgearbeiteten Kohlekumpel also zum Kunstunterricht. Als ihnen Robert die simple Frage nach der Bedeutung eines Gemäldes nicht beantworten kann, sondern ihnen mit so schwammigen Geschichten ankommt, wie: „Ihr müsst ein Bild erfühlen“, haben die Männer die Schnauze voll: „Ein Gemälde erfühlen? Flach is es, Mann!“ Resigniert macht Robert den Vorschlag, dass sie selbst malen sollen, um zu verstehen, was ein Kunstwerk bedeuten kann.
Und siehe, zur nächsten Stunde bringen immerhin drei von ihnen einen Linolschnitt mit. Langsam beginnen diese einfachen Männer, sich über Kunst und ihre Bedeutung auszutauschen, entdecken den Spaß an der Malerei und feuern sich gegenseitig an, weiterzumachen, wenn mal einer nach elf Stunden im Kohleschacht zu müde ist.
KUNST STATT KOHLE beantwortet alles, was Sie schon immer über Kunst wissen wollten aber bisher nicht zu fragen wagten. Anhand der wahren Geschichte der „Ashington Group“, wie sich die malenden Kohlearbeiter nannten, erzählt Lee Hall mit großer Wärme und britischem Humor von einer gelebten Utopie.
Eine Woche vor der FAUST-Preisverleihung in Essen wird Jan Steinbach, nominiert in der Kategorie "Regie Schauspiel" für STELLA an der Landesbühne, seine neue Regiearbeit KUNST STATT KOHLE (The Pitmen Painters) als Deutsche Erstaufführung vorstellen.
Regie: Jan Steinbach
Bühne & Kostüme: Frank Albert
Musikalische Leitung: Erich A. Radke
Dramaturgie: Annabelle Schäll
Regieassistenz: Athena Juhrs
Souffleuse: Vera Ducci
mit: Christoph Sommer (George Brown) / Fabian Döring (Oliver Kilbourn) / Fabian Monasterios (Jimmy Floyd) / Cino Djavid (Der Junge) / Gernot Schmidt (Harry Wilson) / Sebastian Moske (Robert Lyon) / Lisenka Kirkcaldy (Susan Parks) / Melanie Haupt (Helen Sutherland) / Christian Simon (Ben Nicholson)