Sie ist einsam, unsterblich einsam. Sie verließ ihren Mann und folgte Paris, ihrer großen Liebe. Doch ein Mythos darf nicht lieben. Aus der Sicht der schönsten Frau der Welt blickt sie zurück auf einen Krieg, der von Männern um Macht und Reichtum geführt wurde, und auf eine Karriere, von der nicht mehr geblieben ist als Einsamkeit und eine Kiste voller Erinnerungen: Als Star verehrt wie vermarktet, als gefallene Diva gebannt im Bild, das die öffentliche Meinung von ihr zeichnet. Mit Witz und Ironie entlarvt sie die Mechanismen Ruhmhungriger und Geldgieriger.
Die Geschichte teilt die Beteiligten auf in tragische Helden, treue Frauen und eine Schuldige: Die Schöne, die Schlampe.
Mit Georgette Dee wird Helena zur Diseuse, zur Diseuse von Macht und Ruhm, von Krieg und - vor allem - von Liebe. Georgette Dee ist die Diva und ironisiert die Diva. Sie ist eine Ikone des Transgender. Sie steht wie kaum eine andere Künstlerin für die Verbindung von Unterhaltung und bissiger Intelligenz, von hoher Emotionalität und klarer Weltsicht. Ein Theaterabend mit Georgette Dee als berühmteste Schlampe der Weltgeschichte, die dieses Image wirklich satt hat.
Die Zeit bezeichnete sie als "Deutschlands größte lebende Diseuse"; Le Monde schrieb "Sie will alles – sie gibt alles. Das Paradies vor den Pforten der Hölle." Georgette Dee ist eine deutsche Kunstfigur und tritt als Sängerin und Schauspielerin auf mit Gastspielen am Schillertheater Berlin, Berliner Ensemble, Burgtheater Wien, Odeon Paris, Kammerspiele München, u.v.a. Sie wurde ausgezeichnet mit dem Deutschen Kleinkunstpreis und dem Kritikerpreis der Berliner Zeitung. Als Schauspielerin war sie am Berliner Ensemble, Theater am Kurfürstendamm, am Nationaltheater Mannheim, Schauspiel Frankfurt, Schauspiel Hannover, u.a. tätig. Mit dem Regisseur Elias Perrig verbindet Georgette Deeeine langjährige künstlerische Zusammenarbeit ("Kugeln überm Broadway", Konstanz; "Das weite Land", Basel; "Wie es Euch gefällt", Heidelberg). "Georgette Dee ist die perfekte Diva — göttlich eben. Wenn sie die Bühne betritt, jagt sie einem heisskalte Schauer über den Rücken. Schreiend, gurrend, flüsternd, heulend, tobend und seufzend kämpft sie sich durch ihre Lieder. Eine Diseuse, die an Marlene Dietrich gemahnt, an Judy Garland, an Zarah Leander, an Hildegard Knef oder an ihr grosses Vorbild Nina Simone — und doch immer Georgette ist." (Yann Allegret)
Miguel del Arco, 1965 in Madrid geboren, gehört zu den produktivsten und erfolgreichsten Theatermachern Spaniens. Nach grandiosen Erfolgen in seinem Heimatland kommt sein furioser Monolog "Juício a una zorra" nun endlich auch nach Deutschland.
Eine Produktion von Theater Wahlverwandte in Zusammenarbeit mit dem Renaissance-Theater Berlin
Deutsch von Miriam Smolka, Mitarbeit: Wolfgang Seidenberg
GEORGETTE DEE ist HELENA VON TROJA
Regie Elias Perrig
Ausstattung Merit Fakler
Musik Terry Truck
mit
Georgette Dee