Vater, Mutter, Sohn und Tochter. Tochter Lili sticht besonders heraus: Sie wollte, kurz bevor der Maler kam, um das Bild zu skizzieren, die Familie verlassen, eigene Wege gehen. Jetzt steckt sie unwiederbringlich fest, kann nicht mehr heraus. Insofern ist die Oper wie das Bild auch ein Gleichnis über den »Kosmos der Familie – für immer aneinandergekettet«, so zumindest steht’s im Katalog zur Ausstellung. Doch als ein neuer Wärter eingestellt wird, der, Sohn eines Malers, selbst auch Maler ist, tun sich ganz neue Möglichkeiten auf – sobald er akzeptiert hat, dass dieses seltsame nächtliche Leben des Bildes durchaus auch Wirklichkeit ist.
Als »stille Komödie« bezeichnete der 35jährige englische Komponist Rushton sein Werk, eine Oper der leisen Töne, die mit einem beziehungsreichen Klangnetz die beiden Ebenen der Geschichte – das Leben vor und in dem Bild – verbindet und kommentiert.
Rushton kann schon auf beträchtliche Erfolge verweisen. So ist diese Oper im Auftrag des Opernhauses Zürich entstanden und dort 2005 mit viel Erfolg uraufgeführt worden. Erst im vergangenen Februar kam am Staatstheater Hannover DIE FROMME HELENE nach Wilhelm Busch heraus, wiederum als Auftragswerk.
Libretto von Dagny Gioulami
Revidierte Fassung für das Staatstheater Kassel
Musikalische Leitung: Jens Troester
Inszenierung: Volker Schmalöer
Bühne: Daniel Roskamp, Kostüme: Ulrike Obermüller, Dramaturgie: Martin Griesemer
Mit: Barbara Cramm, Lona Culmer-Schellbach, Elisabeth Herrmann, Maria Hilmes (a. G.), Stefan Adam, Derrick Ballard, János Ocsovai, Stephen Owen