Sein Freund, der Chefingenieur Oderbruch, betreibt hingegen Sabotage in der festen Überzeugung, dass das Ende der Hitler-Diktatur nur durch die Niederlage der Deutschen zu erreichen ist. So stellt sich für Harras die grundsätzliche Frage nach aktivem Widerstand oder der kompromissbereiten Alternative: Anpassung, um zu überleben.
Harras kann sich dem Saboteur nicht anschließen, gerät aber in einen existentiellen Gewissenskonflikt, aus dem er schließlich keinen realen Ausweg mehr sieht. "Wer auf Erden des Teufels General wurde und ihm die Bahn gebombt hat, der muss ihm auch Quartier in der Hölle machen."
Carl Zuckmayer zählt mit Stücken wie DER HAUPTMANN VON KÖPENICK, DES TEUFELS GENERAL und DER FRÖHLICHE WEINBERG zu den wichtigsten deutschen Theaterautoren des letzten Jahrhunderts. Die Erfahrungen beider Weltkriege ließen den Autor zum überzeugten Pazifisten werden. Angeregt durch das Schicksal des berühmten Fliegers Ernst Udet, hat er mit DES TEUFELS GENERAL unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges eine konsequente Abrechnung mit dem Nationalsozialismus auf die Bühne gebracht. Das 1947 in Frankfurt a.M. von Heinz Hilpert uraufgeführte und später mit Curd Jürgens verfilmte Schauspiel gilt als eines der wichtigsten Stücke deutscher Nachkriegszeit.
In seiner Neuinszenierung provoziert es einmal mehr die bereits in der Spielzeit 2006/2007 mit Max Frischs Parabel ANDORRA eingeleitete Diskussion, ob und auf welche Weise jeder Einzelne seiner persönlichen Verantwortung innerhalb eines Unrechtssystems gerecht werden kann. Peter Singer übernimmt die Rolle des General Harras.
Inszenierung: Horst Ruprecht I Bühnenbild: Dirk Immich I Kostüme: Carola Vollath I Dramaturgie: Peter Oppermann
Mit: Sabine Brandauer I Antje Härle I Angelika Schmidt I Jan Brunhoeber I Manfred-Paul Hänig I Hans-Peter Leu I Sebastian Matz I Karl-Frank Müller I Klaus-Michael Nix I Michael Ophelders I
Alexander Ourth I Heribert Schmitt I Peter Singer I Paul Steinbach I Tim Olrik Stöneberg