Für Vincent, einen begnadeten Selbstdarsteller, ist die Runde zu friedlich. Mit dem entspannten Zusammensein in der sonst so liberalen Intellektuellenrunde ist es daher bald vorbei. Um für „Stimmung“ zu sorgen, enthüllt Vincent den geplanten Vornamen seines noch ungeborenen Sohnes. Die Anwesenden sind entsetzt, die Toleranzgrenzen überschritten und die gepflegte Konversation läuft aus dem Ruder.
Die Debatte um die Frage, wie man sein Kind nennen kann/darf/soll, ist nur eine der hitzigen Diskussionen dieses Abends. Denn die Jugendfreunde Pierre und Vincent sind nun in der Laune, sich endlich einmal ein paar Wahrheiten zu sagen, die man im Interesse eines gedeihlichen Zusammenlebens besser verschweigen würde. Eitelkeiten treffen nun aufeinander. Mit Lust und Niveau werden Wortgefechte ausgetragen.
Charaktere, Wortwitz und Dialoge in der besten Tradition der französischen kritischen Gesellschaftskomödie treiben die Handlung voran, die bei aller Komik auch die Abgründe der Figuren spürbar macht.
Amüsante wie leichte Komödien schreiben, in der Alltagssituationen mit Charme und spitzzüngiger Ironie serviert werden – das kann niemand so gut wie die Franzosen. Die französische Komödie der // vorname (Originaltitel „Le Prénom“) von Alexandre de La Patellière und Matthieu Delaporte entstand im Jahre 2010. Die Kinoadaption unter dem gleichnamigen Titel erfolgte, basierend auf dem Theaterstück, 2012. Besetzung und Regie des Films sind mit der Originalbesetzung des Stückes identisch. Die Film-Premiere fand am 2. August 2012 in Paris statt, die Uraufführung des Theaterstückes bereits 2010 am Théâtre Édouard VII in Paris und hat seitdem Kultstatus. Drei Jahre lief es vor ausverkauftem Haus und war der Presse- und Publikumshit in Paris. 2011 wurde „Der Vorname“ für den Prix Molière nominiert, die höchste literarische Auszeichnung in Frankreich. Nach der Deutschsprachigen Erstaufführung am 4. November 2012 im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und der kurz darauf stattgefunden Premiere am Berliner Renaissance-Theater eroberte das Stück die Theaterwelt. Und der Siegeszug dieser Komödie hält an: in der Werkstatistik des Deutschen Bühnenvereins befindet sich der // vorname auf Platz 7 der meistgespielten Theaterstücke.
Die in Frankreich, im selben Jahr (1971) geborenen Schriftsteller und Regisseure Alexandre de La Patellière und Matthieu Delaporte hatten beide schon eine beachtliche Solokarriere hinter sich, bevor sie als Drehbuchautoren ein zugkräftiges Film- und TV-Team wurden.
Regie // Uwe Lohr
Ausstattung // Christian Weissenberger
Mit // Ursula Berlinghof, Isabella Szendzielorz, Rüdiger Bach, Stefan Lehnen und Joachim Rathke
FREITAG, 09.10.2015 // 19.30 Uhr/ SAMSTAG, 10.10.2015 // 19.30 Uhr / SONNTAG, 11.10.2015 // 18.30 Uhr / FREITAG, 16.10.2015 // 19.30 Uhr / SAMSTAG, 17.10.2015 // 19.30 Uhr /SONNTAG, 18.10.2015 // 18.30 Uhr / FREITAG, 23.10.2015 // 19.30 Uhr
SAMSTAG, 24.10.2015 // 19.30 Uhr / SONNTAG, 25.10.2015 // 18.30 Uhr
GROSSES HAUS