Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Der Vorname" von Alexandre de La Patellière und Matthieu Delaporte im theater // an der rott Eggenfelden "Der Vorname" von Alexandre de La Patellière und Matthieu Delaporte im..."Der Vorname" von...

"Der Vorname" von Alexandre de La Patellière und Matthieu Delaporte im theater // an der rott Eggenfelden

Premiere Freitag, 09. Oktober 2015 um 19.30 Uhr. -----

Ein gemütlicher Abend mit marokkanischem Essen: So haben sich das zumindest der Literaturprofessor Pierre und seine Frau Elisabeth, genannt Babou, eine Französischlehrerin vorgestellt. Eingeladen sind: Elisabeths Bruder Vincent mit seiner schwangeren Frau Anna, dazu Claude Gatignol, Posaunist im Rundfunkorchester und Freund seit Kindertagen.

Für Vincent, einen begnadeten Selbstdarsteller, ist die Runde zu friedlich. Mit dem entspannten Zusammensein in der sonst so liberalen Intellektuellenrunde ist es daher bald vorbei. Um für „Stimmung“ zu sorgen, enthüllt Vincent den geplanten Vornamen seines noch ungeborenen Sohnes. Die Anwesenden sind entsetzt, die Toleranzgrenzen überschritten und die gepflegte Konversation läuft aus dem Ruder.

 

Die Debatte um die Frage, wie man sein Kind nennen kann/darf/soll, ist nur eine der hitzigen Diskussionen dieses Abends. Denn die Jugendfreunde Pierre und Vincent sind nun in der Laune, sich endlich einmal ein paar Wahrheiten zu sagen, die man im Interesse eines gedeihlichen Zusammenlebens besser verschweigen würde. Eitelkeiten treffen nun aufeinander. Mit Lust und Niveau werden Wortgefechte ausgetragen.

 

Charaktere, Wortwitz und Dialoge in der besten Tradition der französischen kritischen Gesellschaftskomödie treiben die Handlung voran, die bei aller Komik auch die Abgründe der Figuren spürbar macht.

 

Amüsante wie leichte Komödien schreiben, in der Alltagssituationen mit Charme und spitzzüngiger Ironie serviert werden – das kann niemand so gut wie die Franzosen. Die französische Komödie der // vorname (Originaltitel „Le Prénom“) von Alexandre de La Patellière und Matthieu Delaporte entstand im Jahre 2010. Die Kinoadaption unter dem gleichnamigen Titel erfolgte, basierend auf dem Theaterstück, 2012. Besetzung und Regie des Films sind mit der Originalbesetzung des Stückes identisch. Die Film-Premiere fand am 2. August 2012 in Paris statt, die Uraufführung des Theaterstückes bereits 2010 am Théâtre Édouard VII in Paris und hat seitdem Kultstatus. Drei Jahre lief es vor ausverkauftem Haus und war der Presse- und Publikumshit in Paris. 2011 wurde „Der Vorname“ für den Prix Molière nominiert, die höchste literarische Auszeichnung in Frankreich. Nach der Deutschsprachigen Erstaufführung am 4. November 2012 im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und der kurz darauf stattgefunden Premiere am Berliner Renaissance-Theater eroberte das Stück die Theaterwelt. Und der Siegeszug dieser Komödie hält an: in der Werkstatistik des Deutschen Bühnenvereins befindet sich der // vorname auf Platz 7 der meistgespielten Theaterstücke.

 

Die in Frankreich, im selben Jahr (1971) geborenen Schriftsteller und Regisseure Alexandre de La Patellière und Matthieu Delaporte hatten beide schon eine beachtliche Solokarriere hinter sich, bevor sie als Drehbuchautoren ein zugkräftiges Film- und TV-Team wurden.

 

Regie // Uwe Lohr

Ausstattung // Christian Weissenberger

 

Mit // Ursula Berlinghof, Isabella Szendzielorz, Rüdiger Bach, Stefan Lehnen und Joachim Rathke

 

FREITAG, 09.10.2015 // 19.30 Uhr/ SAMSTAG, 10.10.2015 // 19.30 Uhr / SONNTAG, 11.10.2015 // 18.30 Uhr / FREITAG, 16.10.2015 // 19.30 Uhr / SAMSTAG, 17.10.2015 // 19.30 Uhr /SONNTAG, 18.10.2015 // 18.30 Uhr / FREITAG, 23.10.2015 // 19.30 Uhr

SAMSTAG, 24.10.2015 // 19.30 Uhr / SONNTAG, 25.10.2015 // 18.30 Uhr

GROSSES HAUS

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 14 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

MIT LEIDENSCHAFTLICHEM ÜBERSCHWANG -- Richard Wagners "Walküre" mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra konzertant im Festspielhaus/BADEN-BADEN

Wagner hatte die Komposition der "Walküre" im Sommer 1854 begonnen, noch vor der Vollendung der "Rheingold"-Partitur. Der Dirigent Yannick Nezet-Seguin begreift mit dem vorzüglich disponierten…

Von: ALEXANDER WALTHER

AUFSTAND DER UNTERDRÜCKTEN -- "Farm der Tiere von George Orwell im Schauspielhaus Stuttgart

"Kein Tier in England ist frei!" So lautet das seltsame Motto von George Orwells "Farm der Tiere", die wie "1984" auch irgendwie eine seltsame Zukunftsvision ist. Die Tiere wie Hunde, Hühner, Schafe…

Von: ALEXANDER WALTHER

VERWIRRUNG BIS ZUM SCHLUSS -- "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano im Theater Atelier Stuttgart

Eine geschickt verwobene und raffinierte Handlung präsentiert Vladislav Grakovski in seiner Inszenierung des Kriminalstücks "Es war einmal ein Mord" von Giovanni Gagliano. Spannung, Humor und…

Von: ALEXANDER WALTHER

BERÜHRENDE MOMENTE -- "Spatz und Engel" mit dem Tournee-Theater Thespiskarren (Produktion Fritz Remond Theater im Zoo, Frankfurt) im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

Edith Piaf und Marlene Dietrich stehen hier im Schauspiel mit Musik von Daniel Große Boymann und Thomas Kahry als zwei Göttinnen des Chansons im Mittelpunkt des Geschehens. Und es ist gar nicht so…

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑