Auch dessen Frau Elmire will er verführen. Einmal eingenistet im Haus des wohlhabenden Pariser Bürgers, hat er es, neben seinen amourösen Abenteuern, obendrein auf Orgons Vermögen abgesehen. Und der merkt es nicht einmal. Der naive Herr des Hauses scheint von aller Vernunft verlassen. Um seiner wirtschaftlich soliden Situation auch ein ethisch-moralisches Fundament zu geben, geht er dem scheinheiligen Frömmler auf den Leim.
Orgon lässt alle Verantwortung für seine Familie und sein Vermögen fahren, Hauptsache der gottesfürchtige Tartuffe ist ihm wohl gesonnen. Zum Glück sind Elmire, Damis, sein Sohn, und die tatkräftige Dorine, Marianes Zofe, nicht so leicht zu täuschen. Um Tartuffe zu überführen, bittet ihn Elmire zum Stelldichein. Orgon versteckt sich unter dem Tisch. Und erkennt endlich den wahren Charakter des Betrügers. Doch jetzt ist es schon zu spät, das Vermögen schon überschrieben.
Eine Komödienkonstellation, wie geschaffen für wechselnde personelle Koalitionen und komische Situationen.
Durch Molière, eigentlich Jean-Baptiste Poquelin (1622-1673), Autor, Regisseur und Schauspieler am Hof des Sonnenkönigs Ludwig XIV., wird die Komödie der Tragödie gleichwertig. War die Kritik an religiöser Heuchelei im Tartuffe damals revolutionär, sind die menschlichen Schwächen und Verhaltensmuster seiner Figuren geradezu klassisch und bis heute gültig.
Deutsch von Rainer Kohlmayer
Inszenierung Peter Hailer |
Bühne und Kostüme Dirk Becker
Katharina Hintzen Mariane,
Christina Kühnreich Elmire,
Maika Troscheit Dorine,
Heinz Kloss Orgon,
Antonio Lallo Valère,
Andreas Manz-Kozár Monsieur Loyal,
Harald Schneider Ein Polizeibeamter,
Stefan Schuster Damis,
Andreas Vögler Tartuffe,
Tom Wild Cléante,
Klaus Ziemann Madame Pernelle