Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Der Schmied von Gent" - Grosse Zauberoper von Franz Schreker im Städtischen Theater Chemnitz"Der Schmied von Gent" - Grosse Zauberoper von Franz Schreker im Städtischen..."Der Schmied von Gent" -...

"Der Schmied von Gent" - Grosse Zauberoper von Franz Schreker im Städtischen Theater Chemnitz

Premiere: 30.01.2010 im Opernhaus

 

Smetse Smee betreibt in Gent eine gutgehende Schmiede, in der die Spanier gern Rüstungen und Waffen in Auftrag geben, ohne zu wissen, dass sich Smee am Befreiungskampf der Niederländer gegen die Spanier beteiligt hat.

Als ihn ein Konkurrent denunziert, gerät sein Geschäft in Schieflage - er erhält keine Aufträge mehr, muss alle Gesellen entlassen und will sich das Leben nehmen. Da bieten ihm teuflische Mächte einen Pakt an: Er darf noch einmal sieben Jahre in Wohlstand leben, danach erwartet ihn die Hölle. Smee geht auf das Angebot ein. Im Verlaufe der sieben Jahre erwirbt er sich durch sein rechtschaffenes und mildtätiges Leben großes Ansehen und die Gnade des Himmels. So gelingt es ihm, den Teufel zu überlisten, doch der Weg ins Paradies scheint ihm trotz allem verwehrt zu sein ...

 

Franz Schreker (1878 - 1934) gehörte in den 1920-er Jahren zu den bedeutendsten Musikerpersönlichkeiten in Europa. Seine Opern waren so erfolgreich wie etwa die von Richard Strauss und wurden von Künstlern wie Otto Klemperer, Erich Kleiber und Bruno Walter dirigiert. Doch schon 1932 musste er auf politischen Druck die Leitung der Berliner Musikhochschule abgeben. Als am 29. Oktober desselben Jahres in Berlin die Uraufführung seiner letzten Oper „Der Schmied von Gent“ nach de Costers Erzählung „Smetse Smee“ stattfand, zettelten die Nazis einen Skandal an und sorgten dafür, dass das Werk vom Spielplan verschwand. Es dauerte bis in die 1960-er Jahre hinein, dass die Bühnenwerke dieses originellen, eigenwilligen Komponisten wieder größere Beachtung fanden.

 

Seit einigen Jahren widmet sich die Oper Chemnitz regelmäßig Werken, die im Laufe der Jahre aus unterschiedlichsten Gründen in Vergessenheit geraten sind. Nach Mascagnis „Iris“, Nicolais „Il Templario“ und Pfitzners „Rose vom Liebesgarten“ erscheint mit Schrekers Oper „Der Schmied von Gent“ erstmalig seit 1921 wieder ein Bühnenwerk dieses Komponisten auf dem Chemnitzer Spielplan. Die Premiere wird live im Rundfunk übertragen und vom Klassiklabel cpo auf CD veröffentlicht.

 

Musikalische Leitung: Frank Beermann

Inszenierung: Ansgar Weigner

Bühne: Siegfried E. Mayer

Kostüme: Claudia Möbius

 

Besetzung:

Oliver Zwarg (Smee), Undine Dreißig (Seine Frau), André Riemer (Flipke), Edward Randall (Slimbroek), Judith Kuhn (Astarte / Ein Engel), Martin Gäbler (Herzog Alba / Erster Adeliger), Viktor Sawaley (Der Henker Jakob Hessels / Zweiter Adeliger), Thomas Mäthger (Dritter Adeliger), Matthias Winter (Joseph), Anna Erxleben / Susanne Thielemann (Maria), Kouta Räsänen (Petrus), David Sitka (Ein Engel), Christiane Barth (Ein Knappe)

 

Liveübertragung der Premiere durch MDR Figaro und Deutschlandradio Kultur

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

Großstadtklänge --- „Surrogate Cities“ von Demis Volpi in der deutschen Oper am Rhein

Auf der leeren Bühne finden sich nach und nach das Orchester, die Tänzer und Tänzerinnen ein. Die Solo Posaune setzt ein und der Zuschauer wird in den Trubel der Straßen einer Großstadt versetzt. Zum…

Von: von Dagmar Kurtz

RÄTSEL UM ERLÖSUNG --- Wiederaufnahme von Richard Wagners "Götterdämmerung" in der Staatsoper STUTTGART

Die verdorrte Weltesche spielt bei Marco Stormans Inszenierung der "Götterdämmerung" von Richard Wagner eine große Rolle. Gleich zu Beginn zerfällt die Wahrheit in seltsame Visionen, der Blick der…

Von: ALEXANDER WALTHER

NICHT AUF DEN LITURGISCHEN BEREICH BESCHRÄNKT --- Bruckners e-Moll-Messe und Motetten bei BR Klassik

Anders als die frühe d-Moll-Messe blieb die 1866 in Linz komponierte e-Moll-Messe nicht auf den liturgischen Bereich beschränkt. Die alten Kirchentonarten stehen bei der Messe in e-Moll von Anton…

Von: ALEXANDER WALTHER

GLUT UND FEUER -- Jubiläumskonzert 40 Jahre Kammersinfonie im Kronenzentrum BIETIGHEIM-BISSINGEN

1984 wurde dieser für die Region so bedeutende Klangkörper von Peter Wallinger gegründet. Unter der inspirierenden Leitung von Peter Wallinger (der unter anderem bei Sergiu Celibidache studierte)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EINE FAST HYPNOTISCHE STIMMUNG -- Gastspiel "Familie" von Milo Rau mit dem NT Gent im Schauspielhaus STUTTGART

Dieses Stück erzielte bei Kritikern zum einen große Zustimmung, zum anderen schroffe Ablehnung. Vor allem die nihilistischen Tendenzen wurden getadelt. Der Schweizer Milo Rau hat hier das beklemmende…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑