Niemand scheint ihm zu glauben, dass der Mörder seines Vaters und gleichzeitig auch der Sandmann nun unter anderem Namen wiederaufgetaucht ist – auch nicht seine Verlobte Klara, die ihn für verrückt erklärt. Kurz bevor Nathanael am Abgrund seiner Vernunft steht, taucht die wundersame Olimpia auf. Im Gegensatz zu Klara glaubt Olimpia ihm und gibt auch sonst keine Widerworte. Könnte sie Nathanael Heilung sein. . .?
E.T.A. Hoffmanns DER SANDMANN reiht sich ein in die lange Liste der Klassiker-Inszenierungen am WBT. Der Text, der im Jahr 1816 zum ersten Mal veröffentlicht wurde, erfreut sich seit jeher einer großen Beliebtheit auf deutschsprachigen Theaterbühnen. In der WBT-Version entwirft die Regisseurin Guarro ein Schreckensszenario, das den Fokus auf die Vision und Alpträume Nathanaels legt. Es entstehen bewegende und atmosphärische Bilder, die sich perfekt in die Gattung der Schwarzen Romantik einreihen. Nach DER KÖNIG LACHT (IL RE RIDE) aus der Spielzeit 19/20 ist es das zweite Mal, dass die Neapolitanerin Luisa Guarro am WBT inszeniert. Für das Theater hat Guarro eine eigene Fassung auf Italienisch geschrieben, die Chefdramaturgin Tanja Weidner anhand von Hoffmanns Originaltext zurück ins Deutsche übersetzt hat. Das Light-Design stammt auch dieses Mal wieder vom italienischen Lichtkünstler Paco Summonte.
Mit dem SANDMANN widmet sich Guarro einem beliebten Bühnenstoff, der nicht umsonst ein beliebter Gegenstand sowohl in der Germanistik als auch in den Schulen ist. Hoffmanns Novelle gilt heute als Blaupause der Schwarzen Romantik, die die Themen von Glaube versus Wissenschaft, Mythos und das Sehnen nach einem menschlichen Miteinander in den Mittelpunkt stellt. Ursprünglich sollte die Inszenierung bereits in der Saison 20|21 am WBT zu sehen sein, fiel allerdings der Pandemie zum Opfer.
Inszenierung, Bühne & Kostüme | Luisa Guarro
Light-Design | Paco Summonte
Dramaturgie | Tanja Weidner
Mitwirkende | Florian Bender | Rosana Cleve | Markus Hennes | Johannes Langer | Ivana Langmajer | Jürgen Lorenzen
Premiere | Samstag, 21. August 2021
Weitere Termine | So-So 22.-29.8. (außer Mo)